BUND Regionalgruppe Chemnitz

11.11.2022 AG Chemnitzer NATUREntdecker: Nistkastenkontrolle im Adelsberger Mühlenbusch

Die Jungen Naturwächter bei der Nistkastenkontrolle im Mühlenbusch Adelsberg November 2022.  (Linda Heinrich / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

Am Freitag, den 11.11.2022, stand eine Nistkastenkontrolle im Adelsberger Mühlenbusch mit dem langjährigem Naturschutzhelfer Matthias Rodig auf dem Plan. Treffpunkt war daher am ehemaligen Volksgut in Adelsberg um dann am Gablenzbach entlang die Nistkästen zu kontrollieren. Das Wetter war wunderbar und so wollten natürlich zahlreiche Chemnitzer NATUREntdecker unsere Exkursion begleiten und erfahren, welche Tiere die dortigen Nistkästern nutzen.

Zunächst wollte Matthias natürlich von den Anwesenden wissen, warum man überhaupt Nistkästen aufhängt und welche Tiere davon profitieren. Dies konnten natürlich alle schon beantworten. Gleichzeitig wurde das weitere Vorgehen besprochen und Aufgaben verteilt. Schließlich sollten die Funde dokumentiert werden und wir brauchten auch ein paar Träger für die Leiter, wofür sich auch gleich zahleiche Freiwillige fanden.

 

 (Linda Heinrich / Junge Naturwächter / BUND RG CHemnitz)

Für den Transport der Leiter war gute Teamarbeit gefragt. Zumal es hier auch über Stock und Stein ging und der Weg sich auf der einen Seite am Abhang und auf der anderen Seite am Bach entlang schlängelte. Besonders an den Engstellen mussten alle gut zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Aber unsere Chemnitzer NATUREntdecker haben auch diese Aufgabe super gemeistert und hatten dabei auch sehr viel Spaß.

 (Linda Heinrich / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

Damit kein Nistkasten übersehen wurde, sollten alle die Bäume absuchen. Dann musste die Leiter angestellt und der Nistkasten abgenommen werden. Bei jedem Kasten stieg auch schon die Spannung: Was wohl in dem Kasten sein wird? Häufig haben wir dabei Nester von Meisen gefunden. Erkennbar sind diese an den vielen verwendeten Moosen und Tierhaaren. Aber auch Mäusenester und Vorratslager von Mäusen haben wir gefunden, so zum Beispiel von Gelbhals- und Waldmäusen.

Geheimnis um Nistkasten Nr. 5

Wer hat denn diesen Nistkasten so mit Lehm verziert?  (Linda Heinrich / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

Bei Nistkasten Nr. 5 konnte man von außen schon eine Besonderheit feststellen. Das Loch war mit Lehm verklebt um die Lochgröße zu verkleinern. Doch wer macht so etwas? Die Chemnitzer NATUREntdecker waren ratlos. Doch Matthias konnte das Geheimnis lüften und uns den Verursacher, sowie den Hintergrund dieser Baumaßnahme nennen. Dieser Kasten war von einem Kleiber (Sitta europaea) ausgewählt worden. Das Besondere bei dieser Art ist es, dass Kleiber das Einflugloch ihrer Körpergröße anpassen. Die Nistkästen können auch von innen verklebt sein und lassen sich dadurch manchmal nur schwer wieder öffnen. Auch das Nest ist sehr charakteristisch, denn sie schichten nur ein loses Nest auf, das vor allem aus vorjährigem Eichen- und Buchenlaub besteht. Zudem ist ein wichtiger Bestandteil eines Kleibernests Kieferrinde, die sie mühsam abschälen und auch über weitere Strecken heranholen.

Zum Abschluss sollten die Chemnitzer NATUREntdecker noch Fragen zum Thema Nistkästen beantworten und Vogelstimmen erkennen, welche wir in der Dunkel vernehmen konnten.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

Zum Ende unserer Exkursion im Mühlenbusch stellte Linda noch ein paar richtig oder falsch Fragen rund um das Thema Nistkästen und die Teilnehmenden sollten mal alle Nesträuber aufzählen, welche so einen Nistkasten plündern könnten. Da kamen einige Tiere zusammen, unter anderen der Waschbär und Marder, aber auch unsere Hauskatzen wurden aufgezählt. Zwischdurch waren auch noch ein paar Vögel zu hören, welche sich scheinbar über so viele Besucher wunderten. Hier sollten die Chemnitzer NATUREntdecker und deren Eltern mal genau hinhören und versuchen herauszufinden, um welche Art es sich handeln könnte. Dies war gar nicht so einfach, aber Ben und Matthias lösten dann noch das Rätsel der Vogelstimmen. Es waren zwei Rotkehlchen (Erithacus rubecula) und eine Amsel (Turdus merula). Vielleicht hat sich ja der ein oder andere die Stimmen eingeprägt und kann sie bei unseren zukünftigen Exkursionen oder bei Familienspaziergängen wiedererkennen.

Matthias stellte uns noch seine Fledermausdetektor vor, mit dem man die Ultraschallrufe der Fledermäuse für uns Menschen hörbar machen kann.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

Da wir gerade beim Thema Hören waren, stellte uns Matthias noch seinen Fledermausdetektor (Bat-Detektor) vor. Dieses Gerät wandelt die für uns nicht hörbaren Ultraschallrufe der Fledermäuse in für uns hörbare Laute ab. Leider waren keine Fledermäuse unterwegs, aber er zeigte uns, wie empfindlich dieses Gerät Geräusche wahrnimmt, indem er einfach mal mit seiner Hand über sein Hemd strich. Nun wurde es auch schon ziemlich dunkel, wobei wir uns bei einen sehr schönen Sonnenuntergang ins Wochenende verabschiedeten. Wir haben uns sehr gefreut, dass das Interesse wieder so groß war und viele nochmal eine schöne Veranstaltung im Freien genießen wollten.

Der Chemnitz Streuobstwiesensaft Jahrgang 2022 ist nun verfügbar.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)