BUND Regionalgruppe Chemnitz

16.09.2022 AG Chemnitzer NATUREntdecker: Einsatz Apfelernte in Draisdorf

 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND RG Chemnitz)

Am Freitag, den 16.09.2022, hatte uns die UNB Chemnitz gebeten bei der Apfelernte auf der Steuobstwiese in Draisdorf zu unterstützen. Daher haben wir unsere Veranstaltung an diesem Tag nach Draisdorf verlegt. Gleich zu Beginn der Apfelernte, begann es sehr stark zu Regnen. Zum Glück klarte das Wetter im Anschluss dann auf und es wurde ein sehr angenehmer Erntetag.

Unserem Aufruf waren auch einige JuNa´s + Eltern gefolgt. Insgesamt haben an diesem Tag ca 40 freiwillige Helfer dazu beigetragen einen Großteil der Äpfel zu ernten und somit einer sinnvollen Nutzung zukommen zu lassen. Wir wollten diese Veranstaltung gerne nutzen, um nochmal die Bedeutung von Streuobstwiesen für den Menschen und die Artenvielfalt aufzuzeigen. So ging Ben mit einigen Kinder nochmal über die Streuobstwiese und fingen einige Bewohner mit Becherlupen ein. Die Thematik unserer letzten Veranstaltung konnten wir auch nochmal aufgreifen. Gefangen haben wir jede Menge Kurz- und Langfühlerschrecken und sogar eine aus Nordamerika eingeschleppte Büffelzikade (Stictocephala bisonia). Wir stellten fest, dass viele Infos der letzten Veranstaltung Früchte trugen. So konnten die Kinder selbständig eine Einteilung in Lang- oder Kurzfühlerschrecken vornehmen, was ja der erste Schritt für einen Bestimmungsversuch darstellt. Auch die Unterscheidung der Geschlechter bei den Langfühlerschrecken klappte schon sehr gut, denn die Kinder wissen nun, dass die Weibchen einen deutlich erkennbaren Legebohrer besitzen. Mit den Ferngläsern konnten wir auch einige Vögel beobachten. Darunter waren zwei rüttelnde Turmfalken und ein kreisender Mäusebussard. Die Pferdeliebhaber kamen auch auf ihre Kosten, denn auf der Koppeln nebenan waren viele Haflinger mit ihren Fohlen, welche sich über die vielen Menschen an diesem Tag wunderten.

Aber die Kinder wollten unbedingt auch bei der Apfelernte helfen. Also schnappte sich jeder einen Eimer und los gings. Zuvor wurden unter die Bäume Folien gelegt und die Bäume/Äste kräftig geschüttelt, sodass die Äpfel runterfielen und einfach aufgesammelt werden konnten. Dabei hatten alle sehr viel Spaß und durch diese Schüttelmethode fanden wir auch sehr viele interessante Spinnen und Insekten zwischen all den Äpfeln. Vorallem Ohrwürmer fühlen sich scheinbar in den alten Apfelbäumen sehr wohl. Zwischendurch wurden auch immer wieder mal die verschiedenen Sorten probiert und auch das Angebot, sich Obst mit nach Hause nehmen zu dürfen, nahmen viele der freiwilligen Helfer dankend an. Es war genug vorhanden und die verschiedenen Obstsorten schmeckten einfach nur lecker.

Insgesamt hatten wir ganze drei Hänger voll Äpfel eingesammlt, welche direkt im Anschluss zur Mosterei gefahren wurden. Hier wurden die Äpfel in den nächsten Tagen zu Apfelsaft verarbeitet. Für ihre Unterstützung sollen alle Helfer einen Karton Apfelsaft erhalten. Der Apfelsaft kann auch käuflich erworben werden, sodass jeder seinen Beitrag zum Arten- und Naturschutz auch im Nachgang beitragen kann. Ohne eine Nutzung verfallen die Streuobstwiesen und die Früchte verfaulen nur ungenutzt. Die Veranstaltung sollte somit auch dazu beitragen, wieder mehr regionale Produkte zu nutzen und schätzen zu lernen. Für die teilnehmenden Familien und freiwilligen Helfer war es sicherlich auch ein schöner Nachmittag und eine tolle Erfahrung für die ganze Familie.

Kurz vor Schluss entdeckten einige der verbliebenen JuNas noch die Überreste eines Rehes und Herr Börner zeigte uns noch einen jungen Springfrosch. Es zeigt sich also, wie Artenreich Streuobstwiesen sein können und das sie unbedingt erhalten werden müssen.

Wir bedanken uns auf diesem Wege bei allen Unterstützern und hoffen, Ihr hattet viel Spaß an diesem Nachmittag. Lasst Euch das Obst schmecken.