
Im Winter haben viele Wildvögel Schwierigkeiten, genug Nahrung zu finden, da Kälte, Schnee und Eis die Futtersuche erschweren. Besonders kleine Vögel, die viel Energie benötigen, sind betroffen. In dieser Zeit können wir ihnen helfen, indem wir gezielt Futter bereitstellen. Besonders Fett- und Samenmischungen sind ideal, da sie den Energiebedarf decken und wichtige Nährstoffe liefern. Handelsübliche Meisenknödel sind oft nicht ausreichend und können sogar schädlich sein, vor allem wegen der Plastiknetze, die in der Natur zurückbleiben und Tiere gefährden. Selbstgemachte Meisenknödel und Futterstangen aus Holz sind eine umweltfreundliche Alternative, die wir mit den JuNas schon seit einigen Jahren immer im Winter herstellen. Bevor wir mit der Veranstaltung begannen, halfen die schon anwesenden JuNas dabei die Futterstangen mit einer Naturkordel zuversehen, damit sie im Anschluss aufgehängt werden können. Zum Einstieg gab es ein kurzes Video, zur Festigung der Artenkenntnise und Vogelstimmen. Im Video wurden verschiedene Vögel thematisiert, die an Futterplätzen im Winter zu finden und auch zu hören sein können.

Im Anschluss wurde auch schon direkt die Futtermischung angerührt. Die meisten JuNas waren bereits in den vergangenen Jahren dabei und konnten den Ablauf schon und konnten so den "Neulingen" das Prozedere erklären. Das Rezept für die Mischung ist komplett variabel und sieht auch bei uns jedes Jahr unterschiedlich aus. Diesmal verwendeten wir als Basis eine Vogelfuttermischung aus dem Handel und ergänzten diese mit Sonnenblumenkernen, Haferflocken, Rosinen und Sesam. Sonnenblumenkerne und Haferflocken wurden von einigen JuNas direkt mal verkostet und als geeignet für die Vögel befunden. Die verschiedenen Futtersorten wurden erstmal gut miteinander vermischt, bevor geschmolzenes Schweineschmalz und Mehl als Klebemittel hinzukamen. Die JuNas konnten sich noch daran erinnern, dass das Mehl dafür gebraucht wird, damit das Fett bei steigenden Außentemperaturen und der Sonneneinstrahlung fest bleibt und das Futter nicht aus den Holzstangen fällt. Daher verwenden wir auch Schweineschmalz oder Rindertalg statt Kokosfett, da dieses viel schneller schmilzt. Eine Junge Naturwächterin bestätigte uns dies, denn als sie zu Hause Meisenknödel mit Kokosfett machen wollte, wurde diese nicht fest. Befindet sich dieses Vogelfutter dann in einem umgekehrt aufgehängten Tontopf, fällt der ganze Futterblock gerne mal komplett heraus, sobald die Temperaturen steigen.
Einige JuNas brachten ihre leeren Futterstangen aus dem letzten Jahr wieder mit und berichteten über die Vögel, die als Gäste kamen. Es gab aber unterschiedliche Erfahrungen über die Haltbarkeit und die Lagerung der Stangen. Bei einigen hing das Holz wohl zu lange im Regen, sodass sich Schimmel bilden konnte, was bei anderen nicht der Fall war. Auch die Lagerung der leeren Stangen bis zum nächsten Jahr sei schwierig, da sich kleinere Insekten über die Reste des Vogelfutters und über das Holz hermachen. Dennoch ist diese Methode nachhaltiger als mit Plastik und nach Gebrauch können die Stangen als Totholz im Garten verwittern. Auch der Stamm des Weihnachtsbaums kann übrigens dafür genutzt werden, wobei die eingekürzten Äste den Vögeln als Sitzwarte dienen.




Nachdem ein oder zwei Stangen gefüllt hatte, wurden mit dem restlichen Futter noch Kiefernzapfen gefüllt oder mit Muffinformen Futterblöcke geformt. Damit das ganze schön fest wurde, kam alles zum Auskühlen in den Vorbau der Naturschutzstation. Währendessen schauten die JuNas noch einen kurzen Film über das Anlocken von Vögeln an den Futterplatz. In diesem zeigte ein Vogelliebhaber einige weitere geeignete Futterplätze für Vögel und wieso er diese so ausgewählt hat. Welcher Vogel frisst was und wie biete ich das am besten an? Es gibt viele Möglichkeiten, um unseren gefiederten Freunden den Winter einfacher zu gestalten.
Zum Abschluss gab es wieder eine Runde Galgenraten mit Naturbegriffen. Hier konnten die JuNas ihre Rechtschreibkenntnisse auf die Probe stellen und dies spielerisch gemeinsam trainieren.


Die Veranstaltungen der Jungen Naturwächter in der Naturschutzstation (Adelsbergstr. 192) finden in Kooperation des Umweltamtes der Stadt Chemnitz und der BUND Regionalgruppe Chemnitz statt.

