Wissenswertes über Fledermäuse

Auch bei den Jungen Naturwächtern der AG Chemnitzer NATUREntdecker hieß das Thema diese Woche Fledermäuse. Jeder hat schonmal etwas über sie gehört und weiß, dass sie nachtaktiv sind und sich mithilfe von Ultraschall auch in völliger Dunkelheit orientieren können. Dennoch sollen angehende Naturschützer natürlich mehr über Fledermäuse wissen und auch über die verschiedenen Arten und deren Lebensweisen. Was bietet sich da mehr an, als sich einen erfahrenen Fledermausexperten und ehrenamtlichen Fledermausschützer wie Holger Tippmann für dieses Thema in die Naturschutzstation einzuladen? Auch wenn einige Teilnehmende zum Freitagnachmittag schon etwas geschafft waren, ließen sie es sich nicht nehmen, alles über die einzigen fliegenden Säugetiere mit ihrer besonderen Anpassung an die nächtliche Lebensweise zu erfahren. Dabei diente diese Veranstaltung auch zur Vorbereitung unserer am Folgetag geplanten Fledermausexkursion in den Felsendomen Rabenstein, wo zahlreiche Fledermäuse ihr Winterquartier haben.

Die JuNas erfuhren vom Experten, dass es in Deutschland 24 Fledermausarten gibt. Davon leben 17 Arten in Sachsen und viele davon sogar in Chemnitz. Als Anschauungsobjekte dienten dabei die Fledermauspräparate der Naturschutzstation und zahlreiche Fotos oder Bücher, anhand derer sich die JuNas mal die Unterschiede zwischen einigen Arten genau anschauen konnten. Dabei gibt es sehr kleine und leichte Arten wie die Mückenfledermaus und Arten mit riesigen Ohren wie den Langohrfledermäusen. Natürlich wurde auch darauf hingewiesen, dass Fledermäuse Raubtiere mit scharfen Zähnchen sind, welche mühelos gut gepanzerte Käfer knacken können. Einen solchen Käferpanzer konnten die JuNas auch mal auf die Hand nehmen. Auch die Übertragung von Krankheiten wie Tollwut wurde natürlich angesprochen und wie man sich bei einem Fund einer verletzten oder geschwächten Fledermaus richtig verhält. Gefährdungsursachen und Schutzmaßnahmen wurden besprochen und man spürte, dass jeder JuNa sich für diese gefährdete Säugetiergruppe interessierte und gerne mal Fledermäuse sehen wollte. Einige hatten schonmal eine Fledermaus gesehen oder bei der Jagd beobachtet und berichteten nun begeistert von ihren Beobachtungen. Als Hausaufgabe haben alle mal den Auftrag bekommen, in den Sommerferien nach Fledermäusen Ausschau zu halten.



Orientierung mit dem Gehör

Die besondere Fähigkeit der Fledermäuse, sich in völliger Dunkelheit orientieren und Beute machen zu können, war vielen JuNas natürlich schon bekannt. Sie zogen dabei natürlich Vergleiche zu Walen und U-Booten, welche sich ähnlich mit Schallwellen orientieren können. Dennoch ist es schwer vorstellbar, wie genau das funktionieren soll. Daher durften die JuNas mal ihr Gehör bei einem kleinen Experiment testen und sollten mit verbundenen Augen die Richtung eines Geräusches feststellen. Dies wollten natürlich alle mal ausprobieren und los ging es. Einer nach dem anderen kam nun an die Reihe und wollte seinen Hörsinn mal auf die Probe stellen. Ergebnis des Experiments: die Ohren aller JuNas funktionieren einwandfrei und das JuNa-Schlauchtuch eignet sich hervorragend als Augenbinde.



Artenkenntnisvermittlung, Körperbau und Fledermausquiz

Zum Abschluss durften alle nochmal aktiv werden. Die älteren JuNas und Teilnehmenden der am nächsten Tag geplanten Fledermausexkursion bekamen nun eine Bestimmungshilfe für die 5 Fledermausarten, welche in den Felsendomen Rabenstein überwintern. Diese war allerdings für Ungeübte erstmal etwas schwierig zu verstehen und erst mit den Erklärungen des Fledermausexperten wurde es verständlicher. Anschließend wurde das neu erworbene Wissen bei einem kleinen Bestimmungstest überprüft und erste Erfolge waren schon sichtbar. Eine Mopsfledermaus erkennen alle JuNas nun sofort. Dieses Wissen sollten die Teilnehmer der Fledermausexkursion am nächsten Tag praktisch anwenden und selber die Arten anhand der vermittelten Merkmale bestimmen. Die Jüngeren konnten noch den Skelettaufbau ausmalen und beschriften, oder eine Fledermaus zeichnen. Abschließend durften alle nochmal ihre Fledermauskenntnisse bei einem kleinen Quiz anwenden, wobei die Jüngsten natürlich etwas Hilfe bekamen.



Vielen Dank an Fledermausschützer Holger Tippmann für diese tolle Veranstaltung zu den nächtlichen Räubern. Die JuNas sind kennen nun einige Arten und sind über ihre speziellee Lebensweise informiert. Vielleicht wird ja auch mal einer Fledermausexperte.

Die Veranstaltungen der Jungen Naturwächter in der Naturschutzstation (Adelsbergstr. 192) finden in Kooperation des Umweltamtes der Stadt Chemnitz und der BUND Regionalgruppe Chemnitz statt.

