BUND Regionalgruppe Chemnitz

03.06.2023 Junge Naturwächter: Beringung der Weißstörche in Grüna

Ein Alttier füttert einen der drei Jungstörche in Chemnitz-Grüna.  (Daniela Hollstein / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Am 03.06.2023 war es wieder soweit. Die Beringung der Jungstörche in Grüna stand auf dem Plan. Leider haben wir den Termin erst sehr kurzfristig bekommen. Dennoch haben einige JuNa-Familien den Weg nach Grüna gefunden um den Weißstorchberinger Kai Schaarschmidt bei der Beringung über die Schulter zu schauen. Was im Grünaer Storchenhorst so los ist, kann man mit einer live-Cam anschauen. Einige Tage zuvor hatte diese Kamera eine kuriose Szene aufgezeichnet. So wurde den Jungstörchen von ihren Eltern Würstchen und andere Fleischreste serviert. Vermutlich hatte diese irgendjemand nach einer Grillpartie einfach in der Natur entsorgt. Alles was fressbar aussieht wird von den adulten Störchen mitgenommen. Dies kann, wie im letzten Jahr geschehen, auch zu großen Problemen führen. Da hatten die Eltern nämlich Gummiringe an die Jungen verfüttert, woran sie leider alle verendet waren. So waren alle an diesem Tag gespannt, ob die diesjährigen Jungstörche wohlauf sind.

Zahlreiche Interessierte waren gekommen um die Beringung der Jungstörche vor Ort zu verfolgen und um sich über die Weißstörche zu informieren.  (Daniela Hollstein / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Neben den JuNa-Familien waren auch zahlreiche Grünaer gekommen, um sich über die Störche zu informieren. Daher berichtete Kai Schaarschmidt zunächst interessante Infos zu den Weißstörchen und zur Beringung allgemein. Damit die anwesenden Kinder nachvollziehen konnten warum die Störche so große bunte Markierungen bekommen, durften sie sich mal beim Ablesen der Ringe ausprobieren. Dazu wurden die Ringe in größerer Entfernung auf einen Tisch gestellt und die Kinder sollten dann mal durch das Spektiv schauen um die Ringe abzulesen. Da wurde natürlich schnell klar, warum die Ringe so groß und auffällig bunt sind.

Das Fernglas und Spektiv sind das wichtigste Hilfsmittel des Ornithologen. Der Umgang damit will aber erst einmal gelernt sein.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
So sehen die Ringe für die Störche aus, welche die Kinder mal mit dem Spektiv ablesen sollten.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Man kann auch mit dem bloßen Auge versuchen die Ringe abzulesen. Noch hat er Adleraugen.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Mit dem Spektiv geht es natürlich deutlich einfacher.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Für das Beringen von Störchen muss man schwindelfrei sein.  (Daniela Hollstein / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Nach der allgemeinen Einführung in das Thema Weißstörche und der praktischen Ringableseübung konnte die eigentliche Beringung der Weißstorchjungen erfolgen. Begleitet von neugierigen Blicken erklomm Kai Schaarschmidt den Schornstein und beringte die ersten beiden Jungvögel. Der Altvogel hatte zuvor den Horst verlassen und kreiste während der Beringung über dem Hof. Die Jungen verfallen während der Beringung in eine Art Starre und stellen sich tot. Dies bezeichnet man auch als Akinese, was die Beringung sehr erleichtert und es besteht auch nicht die Gefahr, dass ein Jungvogel abstürzen kann.

Der kräftigste Jungvogel wurde zu Anschauungszwecken mal mit nach unten genommen wo dann vor den Augen der JuNas und Familien die Beringung erfolgte. So hatten alle nicht nur die Chance einen Stoch aus der Nähe zu sehen, sondern auch einmal zu streicheln. Die Freude darüber konnte man den anwesenden JuNas und Kindern im Gesicht ablesen. Was für ein Erlebnis! Auch die zahlreichen Grünaer freuten sich, dass es ihren Glücksvögeln gut geht. Danach wurde der Jungstorch wieder zurück in den Horst gebracht. Wir sind gespannt zu erfahren ob sie alle die ersten Jahre gut überstehen werden und wohin es sie im Laufe ihres Lebens ziehen wird. Es wird nicht mehr lange dauern, bis sie fliegen lernen und den Horst verlassen. Nach einer Weile beruhigte sich auch der Altvogel und kehrte wieder zurück zu seinen Jungen.

Nun bekommt der Jungstorch seinen persönlichen Ring, mit dem er sein Leben lang identifiziert werden kann.  (Daniela Hollstein / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Vielen Dank an Familie Rößler, dass wir der Beringung auf ihrem Hof beiwohnen konnten.  (Daniela Hollstein / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Wie sich das Gefieder eines Storches anfühlt konnten die JuNas bei der Beringung in Grüna erfahren.  (Daniela Hollstein / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Auch in Chemnitz-Wittgensdorf wurden am 03.06.2023 zwei Jungstörche beringt

Während der Beringung, umkreiste einer der Altvögel den Horst und beobachtete das Geschehen.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)