Das Ökosystem des Perms und der Vulkanausbruch am Beutenberg

Am Freitag, den 13.01.2023, trafen wir uns im Tietz um das Museum für Naturkunde zu besuchen. Frau Dr. Zierold hatte sich bereit erklärt uns mehr über das Ökosystem des Perm in unserer Region näher zu bringen. Dabei erfuhren wir auch die neuesten Erkenntnisse bezüglich des Vulkanausbruchs am Beutenberg im heutigen Zeisigwald, welcher der Wissenschaft hier in Chemnitz überhaupt diese Einblicke in die Zeit des Perms ermöglicht.

Riesige Schachtelhalmbäume

Wie die riesigen Schachtelhalmbäume versteinert wurden erfuhren wir auch.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

Wie die Fauna im Perm wohl ausgesehen hat, konnte man sich anhand der ausgestellten versteinerten Schachtelhalmbäume vorstellen. Es müssen riesige Bäume gewesen sein, wie man schon im Foyer des Tietz sehen kann. Frau Zierold erklärte uns auch, wie diese durch die heiße Asche beim Vulkanausbruch in kürzester Zeit versteinert wurden und dass man sie im Stadtteil Hilbersdorf unweit des Vulkans, dem heutigen Beutenberg, gefunden und ausgegraben hat.

Der wohl älteste Smiley der Welt

Der wohl älteste Smiley der Welt im Museum für Naturkunde in Chemnitz.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

Für wissentschaftliche Untersuchungen und Artbestimmungen wurden einige der versteinerten Schachtelhalme aufgeschnitten. In einer Vitrine war ein Stammquerschnitt zu sehen, welcher wie ein Smiley aussah. Dieser gilt nach inoffiziellen Angaben von Frau Zierold als ältester Smiley der Welt. :-)

Geologie von Chemnitz und die Entstehung des Porphyrtuffs

Am Reliefmodell erfahren die Jungen Naturwächter mehr über die geografische Lage und die Entstehung des Untergrunds von Chemnitz. Der Porphyrtuff ist für die Chemnitzer Region prägend.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz)

Auch die besondere Lage unserer heutigen Stadt wurde besprochen. Vor mehreren Millionen Jahren lag Chemnitz in einem Gebiet, welches von tektonischen Verwerfungen geprägt war. Einer dieser größeren Vulkanausbrüche sorgte dafür, dass die damalige Flora und Fauna für die Ewigkeit konserviert wurde. Dies ermöglicht es uns nun mehr über die damaligen Klimaverhälnisse und das Ökosystem zu erfahren. Auch die Entstehung des Porphyrtuffs in Chemnitz, welcher über 800 Jahre lang das Stadtbaubild prägte, entstand in dieser Zeit. Die Teilnehmer durften auch mal einige Gesteinsproben in die Hand nehmen um so die besonderen Eigenschaften besser feststellen zu können.

Wer hat den Begriff Fossil geprägt?

Fossile Abdrücke eines Palmfarn.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz)

Vor allem Fossilien werden auf Grund der besonderen Fundsituation im Chemnitzer Naturkundemuseum ausgestellt. Dabei handelt es sich um Zeugnisse vergangenen Lebens, welche meist versteinert sind oder einen Abdruck im Gestein hinterlassen haben. In diesem Zusammenhag teilte uns Frau Zierold mit, dass der Begriff Fossil (lateinisch fossilis ‚ausgegraben‘) von dem in Chemnitz und im Erzgebirge sehr bedeutenden Universalgelehrten Georgius Agricola geprägt wurde.

Besuch des Insektariums

Das Museums für Naturkunde verfügt auch über ein eigenes Insektarium, wo aber nicht nur Insekten, sondern auch andere Gliedertiere zu finden sind. Hier kann man sich informieren, wie sich im Laufe der Zeit die Arten verändert haben. In der Ausstellung hatten wir den riesigen Hundertfüssler - Arthropleura armata - kennengelernt. Hier im Insektarium fanden wir auch Hundertfüssler, welche aber im Vergleich deutlich kleiner waren. Durch den höheren Sauerstoffgehalt konnten die damaligen Arten größer werden als heutige Arten. Dennoch faszinierten diese Tiere unsere Jungen Naturwächter sehr und alle wurden genau betrachtet.

Neugierige Naturwächter vor

Zum Abschluss brachte uns Frau Zierold noch ein paar lebende Gliedertiere zum Anfassen mit. Welche Tiere es wohl sein werden?

 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

Die Neugierde stieg bei allen Teilnehmenden. Als Erstes zeigte sie uns eine echte Gottesanbeterin (Mantis). Ob sie wohl jemand anfassen möchte?

 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)
 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

Hier hatten die Jungen Naturwächter der AG Chemnitzer NATUREntdecker die Möglichkeit einmal eine echte Mantis auf die Hand zu nehmen.

 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

Ein Erlebnis, welches man sein Leben lang wohl nicht vergisst. Die Natur zu entdecken macht uns richtig Spaß.

Was wohl als nächstes kommt? Bei uns gibt es kein iiiihhh, sondern nur ein aaahhhh.

 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

Zum Vorschein kam eine echte Vogelspinne, welche schön groß und behaart war.

 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

Wer wollte, durfte auch diese einmal am Hinterleib streicheln. Wir stellten fest, sie war gar nicht eklig, sondern schön weich.

 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

Nachdem alle Freiwilligen sie vorsichtig gestreichelt hatte, durfte sie wieder zurück in ihr Terrarium.

 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

Die letzten Minuten durften alle nochmal das Insektarium ...

 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

... mit all seinen Terrarien erkunden. Was es nicht alles gibt.

 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

Es gab viel zu entdecken für Junge Naturwächter.

 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

Auch die Mitmachmöglichkeiten wurden eifrig genutzt

 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

Wir hoffen allen Teilnehmenden hat der Besuch im Museum für Naturkunde gefallen. Wir werden sicherlich mal wieder vorbei kommen. Vielen Dank an Frau Dr. Zierold für die interessante Führung.

Hier geht es zur Website des Naturkundemuseums