Das Ökosystem des Perms und der Vulkanausbruch am Beutenberg
Am Freitag, den 13.01.2023, trafen wir uns im Tietz um das Museum für Naturkunde zu besuchen. Frau Dr. Zierold hatte sich bereit erklärt uns mehr über das Ökosystem des Perm in unserer Region näher zu bringen. Dabei erfuhren wir auch die neuesten Erkenntnisse bezüglich des Vulkanausbruchs am Beutenberg im heutigen Zeisigwald, welcher der Wissenschaft hier in Chemnitz überhaupt diese Einblicke in die Zeit des Perms ermöglicht.
Riesige Schachtelhalmbäume
Wie die Fauna im Perm wohl ausgesehen hat, konnte man sich anhand der ausgestellten versteinerten Schachtelhalmbäume vorstellen. Es müssen riesige Bäume gewesen sein, wie man schon im Foyer des Tietz sehen kann. Frau Zierold erklärte uns auch, wie diese durch die heiße Asche beim Vulkanausbruch in kürzester Zeit versteinert wurden und dass man sie im Stadtteil Hilbersdorf unweit des Vulkans, dem heutigen Beutenberg, gefunden und ausgegraben hat.
Der wohl älteste Smiley der Welt
Für wissentschaftliche Untersuchungen und Artbestimmungen wurden einige der versteinerten Schachtelhalme aufgeschnitten. In einer Vitrine war ein Stammquerschnitt zu sehen, welcher wie ein Smiley aussah. Dieser gilt nach inoffiziellen Angaben von Frau Zierold als ältester Smiley der Welt. :-)
Geologie von Chemnitz und die Entstehung des Porphyrtuffs
Auch die besondere Lage unserer heutigen Stadt wurde besprochen. Vor mehreren Millionen Jahren lag Chemnitz in einem Gebiet, welches von tektonischen Verwerfungen geprägt war. Einer dieser größeren Vulkanausbrüche sorgte dafür, dass die damalige Flora und Fauna für die Ewigkeit konserviert wurde. Dies ermöglicht es uns nun mehr über die damaligen Klimaverhälnisse und das Ökosystem zu erfahren. Auch die Entstehung des Porphyrtuffs in Chemnitz, welcher über 800 Jahre lang das Stadtbaubild prägte, entstand in dieser Zeit. Die Teilnehmer durften auch mal einige Gesteinsproben in die Hand nehmen um so die besonderen Eigenschaften besser feststellen zu können.
Wer hat den Begriff Fossil geprägt?
Vor allem Fossilien werden auf Grund der besonderen Fundsituation im Chemnitzer Naturkundemuseum ausgestellt. Dabei handelt es sich um Zeugnisse vergangenen Lebens, welche meist versteinert sind oder einen Abdruck im Gestein hinterlassen haben. In diesem Zusammenhag teilte uns Frau Zierold mit, dass der Begriff Fossil (lateinisch fossilis ‚ausgegraben‘) von dem in Chemnitz und im Erzgebirge sehr bedeutenden Universalgelehrten Georgius Agricola geprägt wurde.
Besuch des Insektariums
Das Museums für Naturkunde verfügt auch über ein eigenes Insektarium, wo aber nicht nur Insekten, sondern auch andere Gliedertiere zu finden sind. Hier kann man sich informieren, wie sich im Laufe der Zeit die Arten verändert haben. In der Ausstellung hatten wir den riesigen Hundertfüssler - Arthropleura armata - kennengelernt. Hier im Insektarium fanden wir auch Hundertfüssler, welche aber im Vergleich deutlich kleiner waren. Durch den höheren Sauerstoffgehalt konnten die damaligen Arten größer werden als heutige Arten. Dennoch faszinierten diese Tiere unsere Jungen Naturwächter sehr und alle wurden genau betrachtet.
Neugierige Naturwächter vor
Es gab viel zu entdecken für Junge Naturwächter.
Auch die Mitmachmöglichkeiten wurden eifrig genutzt