Kleine Baumkunde
Bei dieser Veranstaltung zum Thema Bäume versammelten sich alle interessierten JuNas in der Naturschutzstation, um gemeinsam in diese faszinierende Welt einzutauchen. Frühankömmlinge konnten sich vorab in verschiedenen Büchern über Bäume informieren und erste Eindrücke sammeln. Zum offiziellen Beginn der Veranstaltung lagen verschiedene Zweige von Laubbäumen auf dem Tisch bereit. Die Aufgabe: Bäume anhand der Zweige bestimmen. Jeder, der einen Einfall hatte, konnte sich melden und sein Wissen teilen. So entstand eine gute Austauschrunde, bei der jeder sein Wissen zu den einheimischen Baumarten einbringen konnte.
Anschließend führte der Weg nach draußen, wo die JuNas die Bäume auf dem Gelände der Naturschutzstation bestimmen konnten – dieselben Arten, die sie zuvor an den Zweigen kennengelernt hatten. So konnten sie direkt ihr neu erworbenes Wissen in der Praxis umsetzen. Danach ging es Richtung Bachlauf, um noch verschiedene Nadelbäume zu bestimmen. Denn die hatten wir zu Beginn der Veranstaltung noch gar nicht besprochen. So konnte der ehrenamtliche Naturschutzhelfer Matthias schon an der Wuchsform der Bäume erklären, wie wir die Bäume leicht erkennen können. Zudem hatte er einen Trick, mit dem anhand der Nadeln herausgefunden werden kann, ob es sich um eine Art von Fichte oder Tanne handelt. Die erkundungsfreudigen JuNas entdeckten ein paar spannende Dinge an den Bäumen. Hier und da kamen Harztropfen aus der Rinde und an einer anderen Stelle war ein großer, fast eingetrockneter Harzfleck, der direkt untersucht wurde.
Mathe in der Natur anwenden
Nun wollten wir mal sehen, wie hoch unsere Bäume in der näheren Umgebung so sind. Doch wie misst man das jetzt genau; müssen die JuNas mit einem Bandmaß auf jeden Baum einzeln klettern? Matthias erklärte, dass das mit der Baumhöhe bestimmen auch einfacher geht. Dazu wird ein Stock verwendet, der exakt so lang ist wie die eigene Armlänge – in unserem Fall diente ein Metermaß. Der Stock wird senkrecht mit ausgestrecktem Arm vor den Körper gehalten mit dem Blick Richtung Baum. Nun bewegt man sich auf den Baum zu oder von ihm weg, bis die Faust mit dem Fuß des Baumes abschließt und die Spitze des Stocks genau die Baumkrone erreicht. Wenn dieser Punkt gefunden ist, misst man die Distanz vom eigenen Standpunkt bis zum Baumstamm. Abschließend wird zu dieser gemessenen Entfernung noch die eigene Körpergröße addiert. Das Ergebnis ist die ungefähre Höhe des Baumes. Bei unserer Lärche haben die JuNas nach allen Berechnungen 23,50 m errechnet. Diese Methode ist einfach, aber effektiv und bot den jungen Naturwächtern eine spannende Möglichkeit, die Größe von Bäumen selbst zu bestimmen.
Nach diesem kurzen Ausflug ging es zurück in die Station, um noch ein paar Ausschnitte einer Dokumentation über Bäume anzuschauen. Zum Abschluss zeigte Linda, wie man das Alter eines Buchenzweigs abzählen kann. Dafür muss man an einem jungen Zweig nach diesen kleinen Knötchen schauen, auch Jahrringe genannt. Diese zeigen an, wo in den Jahren zuvor eine Blattknospe war. Pro Jahr wächst am Haupttrieb aus einer Knospe der Trieb weiter und bildet Blätter. Einige der Zweige, an denen die JuNas das Alter gezählt haben, hatten nur wenige Knötchen, während andere viele hintereinander hatten. Nun können wir nur spekulieren und Vermutungen anstellen, wieso über ein paar Jahre der Zweig nicht weiter gewachsen ist. Möglich sind schlechte Bedingungen des Standortes, des Klimas oder des Bodens. Generell ist dies eine faszinierende Methode, um das Wachstum der Bäume nachzuvollziehen.