Gemeinsam mit dem Naturfreund Matthias Rodig schauten sich die Jungen Naturwächter die verschiedenen Nester aus dem Adelsberger Mühlenbusch an.  (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Jetzt im Herbst treffen sich die Jungen Naturwächter der AG Chemnitzer NATUREntdecker wegen der früh einsetzenden Dunkelheit am Freitagnachmittag immer in der Naturschutzstation. Hier hat man mal Zeit, sich mit einigen Dingen genauer zu beschäftigen, wie in unserer letzten Veranstaltung, als wir uns die Nester aus dem Adelsberger Mühlenbusch mal genauer angeschaut haben. Diese wurden zwei Wochen zuvor bei der Nistkastenkontrolle in diesem Gebiet von den JuNas gemeinsam mit unserem ehrenamtlichen JuNa-Unterstützer Matthias Rodig eingesammelt. Nun zeigte er, wie man die Nester für eine gefahrlose Betrachtung präparieren kann. Einige JuNas kannten die Methode schon und fragten bereits bei Ankündigung der Veranstaltung, ob wir auch wieder die Nester "kochen". Sie werden zwar nicht gekocht, aber mit Wasserdampf behandelt, sodass die im Nest vorkommenden Parasiten, wie Flöhe und Milben, nicht mehr leben. Auch mögliche Krankheitskeime sollen so abgetötet werden. Dies zeigte Matthias nochmal an einem Nest. Die anderen hatte er aus Zeitgründen bereits vorher präpariert. Da sich in Nestern auch Vogelkot und andere Dinge befinden können, zogen die JuNas zur Sicherheit dennoch Einmalhandschuhe an. So fühlten sie sich auch gleich wie richtige Wissenschaftler. Nun wurde nochmal besprochen, aus welchen Materialien Vögel ihre Nester bauen. Die wichtigsten Materialien, wie Moose, Gräser und Feder, konnten die JuNas dann noch auf ein Arbeitsblatt kleben. Auch einige besondere Nester aus der Vitrine, wie beispielsweise von Schwanzmeisen, schauten sich die JuNas an. Dazu zeigte uns Matthias noch Fotos verschiedener Nistkastenbewohner und die Räuber, welche diese gerne mal plündern.

   

 

 (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Auch wenn es jetzt im Herbst mehr Innenveranstaltungen bei uns gibt, dürfen die JuNas natürlich trotzdem die Natur entdecken und kennenlernen. Die AG heißt ja schließlich NATUREntdecker und so durfte jeder wie er wollte, die Nester oder deren Inhalt untersuchen und so bildeten sich kleine Forscherteams heraus, je nach Interessenlage. Während ein Teil es einfach toll fand, die Nester auseinanderzunehmen, sammelten andere die Überreste eines toten Jungvogels zusammen und schauten sich Schädel und Knochen mal genau an. So wurde auch besprochen, welche Gründe es gibt, dass Eier oder tote Jungevögel in manchen Nestern zurückbleiben. Andere wiederum fanden es spannend, kleinere wirbellose Tierchen unter dem Binokular zu betrachten und davon Fotos mit dem Smartphone zu machen. Gut, dass Ben sich da ein wenig auskennt und die JuNas mit seinen Artenkenntnissen immer wieder verblüffen kann. Darunter war nämlich ein Bibernellen-Blütenkäfer (Anthrenus pimpinellae), welcher zu den Speckkäfern gehört und dessen Larven häufig in Vogelnestern zu finden sind, da sie sich von Keratin, einem Protein, das in Wolle, Federn und Haaren vorkommt, ernähren. Ihre Aufgabe in der Natur ist es also, diese tierischen Überreste in den Nestern, welche sonst keiner frisst, zu beseitigen. Leider können sie und ihre Verwandten durch diese Lebensweise auch in menschlichen Behausungen Schäden anrichten, wenn sie an Teppichen, Kleidung oder Möbeln fressen. Auch Museen können davon ein Lied singen, denn dort können solche Käfer enorme Probleme an den dortigen Sammlungen verursachen. Besonders in den Präparate-Sammlungen der Naturkundemuseen müssen besondere Vorkehrungen getroffen werden. Nebenbei klärten wir gemeinsam, welche Vögel denn Höhlenbrüter, Halbhöhlenbrüter oder Nischenbrüter sind. Anhand der Vogelpräparate wurden auch noch verschiedene Vogelarten entsprechend vorgestellt. Dass der Kleiber sein Einflugloch mit Lehm verkleinert, wissen die JuNas bereits von den durchgeführten Nistkastenreinigungsaktionen.  

Vielen Dank an Matthias Rodig für seine Unterstützung und Vorbereitung bei dieser Veranstaltung. Den JuNas hat es wieder viel Spaß gemacht.

Für die kleinen Funde stand den Jungen Naturwächtern ein Binokular zu Verfügung.  (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Als Junger Naturwächter braucht man viel Neugierde und wenig Berührungsängste, denn auch ein Skelett eines toten Vogels kann interessant sein.  (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Die Jungen Naturwächter finden es faszinierend mit dem Binokular zu arbeiten.  (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Die JuNas untersuchten gemeinsam, aus welchem Material dieses Nest bestand und was sich noch so alles darin versteckt war.  (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Neugierig schauen sich die JuNas die Vogelnester aus dem Adelsberger Mühlenbusch an.  (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Ein bisschen Spaß mit den neuen Mitbewohnern muss auch mal sein.  (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Achtung: Im Umgang mit Vogelnestern ist besondere Vorsicht geboten. Auch Menschen können sich mit dem Vogelgrippevirus infizieren!!! Unsere Nester waren zuvor mit heißem Wasserdampf behandelt worden.

Die Veranstaltungen der Jungen Naturwächter AG Chemnitzer NATUREntdecker finden in Kooperation des Umweltamtes der Stadt Chemnitz und der BUND Regionalgruppe Chemnitz statt.