BUND Regionalgruppe Chemnitz

19.03.2022 Chemnitzer NATUREntdecker pflanzen neue Obstbäume bei Draisdorf

Gemeinsam mit Freiwilligen Naturschützern, der Unteren Naturschutzbehörde und den Mitarbeitern der Naturschutzstation waren die Chemnitzer NATUREntdecker im Einsatz für den Erhalt der Artenvielfalt auf der Streuobstwiese in Chemnitz-Draisdorf.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Am Samstag, den 19.03.2022, hatte die Untere Naturschutzbehörde und die Naturschutzstation Chemnitz dazu eingelden neue Obstbäume auf der Streuobstwiese in Draisdorf zu pflanzen. Die Bäume auf dieser Wiese sind nunmehr um die 20-30 Jahre alt und leiden auch unter dem Kimawandel. Trockenheit und mangelhafte Pflege seitens des Pächters sorgten leider dafür, dass einige dieser Bäume viel zu früh abgestorben sind. Streuobstwiesen gelten als extrem artenreicher Lebensraum. Dennoch verschwinden sie zunehmend aus unserer Landschaft und darunter leidet auch die Artenvielfalt. Diesem Trend wollen wir als Junge Naturwächter gemeinsam mit der UNB Chemnitz und der Naturschutzstation aktiv entgegenwirken und zum Erhalt der Artenvielfalt auf der Draisdorfer Streuobstwiese beitragen. Als Junge Naturwächter wollen wir nicht nur neue Obstbäume pflanzen, sondern uns auch bei Pflegemaßnahmen und der Obsternte aktiv einbringen. Davon profitieren sowohl die Natur als auch wir selber, denn im Herbst fällt so viel Bio-Obst an, dass jeder Helfer sich bedienen und zudem auch günstig leckeren Apfelsaft erwerben kann.

10 neue Obstbäume, darunter alte Apfel-, Birn- und Pflaumensorten, wurden gemeinsam von den JuNas, der UNB Chemnitz und den Mitarbeitern der Naturschutzstation auf der Streuobstwiese in Draisdorf neu gepflanzt.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Auf Grund der Corona-Abstandsvorschriften bekam jede Familie einen Obstbaum zum Einpflanzen und wir verteilten uns auf der Wiese. Dazu musste zunächst ein ausreichend tiefes Loch gegraben werden, worin noch ein Wühlmausdraht kam. Bevor dann der Baum eingepflanzt werden konnte, mussten noch die Wurzeln und Äste eingekürzt werden. Dann konnten diese nun endlich eingepflanzt werden. Abschließend musste noch ein Pflock eingeschlagen werden, welcher den jungen Bäumen bei Wind und Sturm Stabilität geben soll.

Die Chemnitzer NATUREntdecker pflanzten mit ihren Familien neue Obstbäume für den Erhalt der bestehenden Streuobstwiese und leisten so einen wertvollen Beitrag für den Artenschutz.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND Chemnitz)

Unsere Obstbaumpflanzaktion am Samstag auf der Streuobstwiese bei Draisdorf war ein toller Erfolg und trägt zur Erhaltung dieses wichtigen Lebensraumes in Chemnitz bei. Deshalb wollen wir uns bei allen Beteiligten Familien und Unterstützern nochmal herzlich für die tatkräftige Unterstützung bedanken. Die zehn Apfel- und Birnbäume waren dank der zahlreichen Helfer schnell gepflanzt und es machte den Eindruck, dass es auch allen viel Spaß gemacht hat. Zudem erfuhren wir durch die Mitarbeiter der Naturschutzstation sehr viel Interessantes zum Pflanzen und Beschneiden von Obstbäumen. Im Herbst können wir dann gemeinsam eine Apfelernte durchführen und verschiedene leckere Obstsorten probieren. Natürlich können dann auch Äpfel für den Eigenbedarf mitgenommen werden.

Nisthilfe für den Wiedehopf (Upupa epops) - Vogel des Jahres 2022

Errichtung einer Nisthilfe für den Wiedehopf (Upupa epops) auf der Streuobstwiese in Chemnitz-Draisdorf.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Zum Abschluss der Veranstaltung berichtete Herr Börner (Leiter der Unteren Naturschutzbehörde Chemnitz) von der Erstsichtung eines Wiedehopfs (Upupa epops) in der Umgebung von Chemnitz im letzten Jahr. Der Wiedehopf ist ein sehr interessanter, früher weit verbreiteter, aber mittlerweile seltener Vogel. Er leidet sehr unter dem Rückgang geeigneter Lebensräume und dem Verlust der Insektenvielfalt. Diese Vögel sind auf extensiv bewirtschaftete Streuobstwiesen wie hier in Draisdorf angewiesen, wo sie genügend Ruhe und ausreichend Großinsekten als Nahrung finden. Es zeigt sich also, dass Veranstaltungen wie unsere Obstbaumpflanzung ein wichtiger Beitrag zur Bewahrung und Förderung der Artenvielfalt darstellt. Als weitere Unterstütung wurde deshalb ein Nistkasten aufgestellt. Mit etwas Glück können wir vielleicht diesen großartigen Vogel dauerhaft nach Chemnitz locken und auch mal bei einer JUNA-Veranstaltung gemeinsam beobachten. Um auf die Gefährdung dieser Art in Deutschland aufmerksam zu machen, ist der Wiedehopf zum Vogel des Jahres 2022 gewählt worden.   

 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)