27.05.2022 AG Chemnitzer NATUREntdecker / Junge Naturwächter Chemnitz: Tümpeln in der Naturschutzstation Chemnitz

Ein Paar Teichmolche aus unserem Teich in der Naturschutzstation Chemnitz.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

Eigentlich wollten wir am Brückentag eine schöne Familienwanderung zum FND "Drei Eichen" unternehmen. Wie schon so oft in diesem Jahr, hat uns aber das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es regnete in Strömen und so haben wir gemeinsam entschieden, in der Naturschutzstation zu bleiben und den Regen abzuwarten. Zunächst haben wir allen die Station von Innen gezeigt und dann unsere neuen Vogelpräparate vorgestellt. Darunter befanden sich ein Wanderfalke, eine Waldohreule, ein Kuckuck und als besonderes Highlight ein Sperlingskauz. Den kannten bis dahin noch die Wenigsten. 

Danach klarte endlich das Wetter auf und wir konnten wieder ins Freie gehen. Da wir im FND "Drei Eichen" auch tümpeln wollten, hatte Matthias Rodig alles dabei was man dazu braucht. Die Kescher wurden an unsere NATUREntdecker ausgeteilt und Mama oder Papa durften den Eimer für die gefangenen Tiere halten. Anschließend wurden die Tiere in kleine Aquarien oder Wasserschalen getan, wo man sie gut beobachten konnte. Dann durften alle mal die gefangenen Molche auf die Hand nehmen. Wir konnten zwei verschiedene Arten feststellen. Bei den Teichmolchen hatten wir jeweils ein Männchen und ein Weibchen erwischt, welche sich optisch sehr unterscheiden. Während die Männchen in der Paarungszeit eine auffallend bunte Wassertracht und einen Kamm haben, sind die Weibchen unauffällig bräunlich gefärbt. Die zweite Molchart war der Bergmolch. Diese kann man vom Teichmolch am besten durch den rein orangenen Bauch unterscheiden, welcher ohne Flecken ist. Hier hatten wir sogar drei Weibchen und zwei Männchen erwischt. Die Unterscheidungsmerkmale sind bei dieser Art nicht ganz so deutlich und man muss schon genauer hinschauen. Jeder konnte sich die Molche mal genau anschauen und auf die Hand nehmen.

Weiterhin hatten wir über zwanzig Großlibellenlarven gefangen. Bei diesen gefräßigen kleinen Monstern staunten die Teilnehmer nicht schlecht. Weiterhin konnten wir einige Käferlarven vom Furchenschwimmer, einige Blutegel, Schnecken und noch einige andere Wasserinsekten herausfischen. Wir hatten den Eindruck, dass es allen trotz der spontanen Planänderung sehr viel Spaß gemacht hat und alle viel Neues dazu gelernt haben. 

Vielen Dank an Matthias Rodig, welcher uns bei der Vorbereitung und Umsetzung der Veranstaltung enorm unterstützt hat.

Als alle schon weg und wir gerade noch beim Aufräumen waren, gab es noch eine tolle Überraschung. Ein Schwarzstorch flog im Tiefflug über die Station und landete im nahen Gablenzbach. Wie uns Matthias Rodig, welcher seit vielen Jahren, als ehrenamtlicher Naturschutzhelfer in der Region aktiv ist, berichtete, wurde dieser schon öfters in der Umgebung gesichtet. Vielleicht haben wir auch mal das Glück diesen seltenen Vogel gemeinsam beobachten zu können.

 

 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)