Ab nach draußen

 (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Zu Beginn der Veranstaltung haben die Jungen Naturwächter des Grundkurses das Gelände um die Naturschutzstation untersucht. Zu ihrer Freude war bereits die Futterstange, die wir nach der Veranstaltung zum Herstellen von Meisenknödeln aufgehängt hatten, komplett leer gefressen. "Die haben ja alles runtergeschmissen", kam es von einigen JuNas. Doch bei genauerem Hinsehen waren von den Sonnenblumensamen nur noch die Schalen übrig. Meisen beispielsweise nehmen immer ein Korn zwischen die Füßchen und picken mit ihrem spitzen Schnabel die Schale auf, um dann das Innere herauszufressen. Am Teich angekommen waren alle über die bizarren Formen an der Oberfläche erstaunt. Diese war wohl mal leicht angetaut und wieder gefroren, sodass sie nicht ganz eben war und etwas milchig-trüb erschien. Natürlich durften sie auch mal mit einem Stock probieren, wie dick die Schicht tatsächlich ist.

Die Jungen Naturwächter erforschen das Eis aus der Vogeltränke. Wie dick es wohl sein könnte?  (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Ob der Teich trotz der milden Temperaturen noch gefroren war, wollten die Jungen Naturwächter natürlich auch herausfinden.  (L. Heinrich / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Tagesthema Fledermäuse

Dann ging es endlich zum Thema des Tages: Fledermäuse! Zuerst wurde gefragt, wer schon einmal eine Fledermaus gesehen hat und was die Kinder darüber wissen. Einige der jungen Naturwächter hatten bereits spannende Fakten parat, während andere neugierig zuhörten. Gemeinsam schauten wir uns eine Infotafel über Fledermäuse an. Da der Grundkurs noch nicht vollständig lesen kann, wurden die Bilder genauer unter die Lupe genommen. So entdeckten wir gemeinsam die Lebensräume der Fledermäuse. Anschließend bewunderten die JuNas die Nisthilfen an der Scheunenfassade. Sie überlegten, welche Kästen wohl am besten für Fledermäuse geeignet sein könnten. Dabei half ein großes Drehrad, auf dem die passenden Nistkastennummern für verschiedene Tiere vermerkt waren.

Auch im Außenbereich der städtischen Naturschutzstation kann man sich über Fledermäuse und ihre Lebensweise informieren.  (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Welcher Kasten ist denn nun für Fledermäuse gedacht? In der Nistkastenausstellung konnten sich die Jungen Naturwächter des Grundkurses informieren, wer welchen Kasten bevorzugt.  (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Wie orientieren sich Fledermäuse im Dunkeln?

Wie sich Fledermäuse mit Ultraschall in völliger Dunkelheit orientieren, dass schauten die Jungen Naturwächter in einem kurzen Film an.  (L. Heinrich / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Zurück im Warmen konnten sich die JuNas erstmal mit Tee und Keksen stärken. Das war genau die richtige Wahl, denn vorher hatten sie im Hof noch Fangen gespielt, ganz im Sinne von Fledermaus und Insekt. Im Anschluss schauten wir ein kurzes Video über Fledermäuse, das zeigte, wie diese faszinierenden Tiere in der Nacht jagen und leben. Besonders beeindruckend fanden die Kinder, wie Fledermäuse mithilfe von Ultraschall ihre Umgebung wahrnehmen und selbst in völliger Dunkelheit Insekten fangen können. Das Video erklärte auf kindgerechte Weise, warum Fledermäuse so wichtig für die Natur sind und wie sie helfen, das Gleichgewicht in der Tierwelt zu erhalten. 

Ganz schön klein so eine Fledermaus

 (L. Heinrich / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Da einige der jungen Naturwächter noch nie eine Fledermaus aus der Nähe gesehen hatten, haben wir ihnen mal die Präparate der Naturschutzstation gezeigt. „Oh, die sind ja klein! Die sehen wirklich wie Mäuse mit Flügeln aus!“, riefen einige der JuNas begeistert. Auch wenn Fledermäuse nicht mit unseren Hausmäusen verwandt sind, gibt es einige Ähnlichkeiten, die ihnen ihren Namen eingebracht haben. Dennoch ist ihre Lebensweise völlig anders. Sie sind die einzigen fliegenden Säugetiere und ziehen pro Jahr meist nur ein Jungtier groß. Im Gegensatz dazu können Hausmäuse bis zu 12 Jungtiere bekommmen - pro Wurf! Und das passiert auch meist mehrmals pro Jahr. Das zeigt, weshalb es so wichtig ist, Fledermäuse zu schützen, da jedes Individuum wichtig für die Arterhaltung ist. Anhand der Präparate konnten die Kinder ganz genau sehen, wie winzig der Kopf und die Augen der Fledermäuse sind – und wie im Vergleich dazu ihre großen Ohren auffallen, besonders die von den Langohrfledermäusen. Da sie nachts jagen und ihre Beute mit Hilfe von Ultraschall orten, sind ihre Augen für sie gar nicht so wichtig und daher auch recht klein.

Ein erster Fledermausclub wurde auch direkt gegründet und alle hatten nun Lust, eine Fledermaus auszumalen und sich eine Maske zu basteln. Hier war auch Zeit, sich generell etwas auszutauschen und den ein oder spannenden Fakt über andere JuNas zu erfahren. Beliebt sind auch die Häkeltiere, welche immer wieder zu einer kleinen gemeinsamen Spielrunde animieren. Aber auch das Tierdomino war nochmal gefragt und so verging unsere bereits dritte JuNa-Grundkursveranstaltung wieder wie im (Fledermaus-)Fluge. Geschafft, aber auch zufrieden, ging es nun in den wohlverdienten Feierabend.

Bei den Jungen Naturwächtern gab es heute bunte Fledermäuse.  (L. Heinrich / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Infomaterial stand auch genügend zur Verfügung um auch den neugierigsten Jungen Naturwächter glücklich zu machen.  (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Die Veranstaltungen der Jungen Naturwächter in der Naturschutzstation (Adelsbergstr. 192) finden in Kooperation des Umweltamtes der Stadt Chemnitz und der BUND Regionalgruppe Chemnitz statt.