02.06.2023 AG Chemnitzer NATUREntdecker: Insektensommer in der Naturschutzstation
An diesem Freitag trafen sich die Jungen Naturwächter in der Naturschutzstation zum "Insektensommer 2023". Zu dieser Mitmachaktion ruft jährlich der NABU auf, um die Menschen dazu zu bringen, sich einmal mit den Sechsbeinern im eigenen Garten auseinanderzusetzen. Zusätzlich erhoffen sich die Naturschützer, durch Statistiken Entwicklungstrends in den Insektenpopulationen beobachten zu können. So können vom 2. - 11. Juni 2023 und vom 4. - 13. August eine Stunde lang Insekten beobachtet und bestimmt werden.
Um unsere JuNas thematisch auf diese Woche einzustimmen behandelten wir das Thema Insekten. Nachdem wir alle Sicherheitsregeln geklärt und die JuNa-Warnwesten angezogen hatten, machten wir uns zunächst auf den Weg zum Bürgerpark Gablenz.
Dort erwartete uns schon Oliver Treydel von der Bürgerplattform Mitte-Ost und gute Seele vom Bürgerpark Gablenz, der bereits ein paar Löcher ausgehoben hatte. Er erklärte uns, dass ein paar Blühpflanzen neben dem Insektenhotel gepflanzt werden sollen. Dieses hatten einige Wochen zuvor Gruppen aus Kindergärten und Schulen in der Nähe zusammengestellt, wodurch wir schon einige Wildbienen daran finden konnten. Schließlich brauchen Wildbienen Blühpflanzen in der unmittelbaren Umgebung, sodass sich der Platz um das Wildbienenhotel perfekt eignet. So kann für die Brut Pollen gesammelt und direkt in die Brutkammern gebracht werden. Viele Insekten sind auf Blühpflanzen, insbesondere Wildblumen angewiesen. Wer also insektengerechte Blühflächen anlegt "pflanzt" somit auch Insekten.
Nachdem alle Aufgaben verteilt waren, wurden die Pflanzen vorsichtig in die ausgehobenen Löcher gesetzt, mit viel Wasser angegossen und mit der restlichen Erde aufgefüllt.
So konnten die JuNas ein paar gärtnerische Tätigkeiten außerhalb unseres Gartens in der Naturschutzstation ausüben. Außerdem haben wir ein kleines Sandarium angelegt. Das heißt, wir haben ein paar Totholzstämme nebeneinander gelegt und die Mitte mit Sand aufgefüllt. So können Wildbienen ihre Gänge in den Sand graben und dort ihre Brut aufziehen.
Auf die Insekten, fertig, los!
Nun wollten die Jungen Naturwächter auch endlich einmal selbst Ausschau nach Insekten halten. Gut, dass wir einige Kescher und Becherlupen mitgenommen haben! An den Brennnesseln und im hohen Gras konnten bereits einige Insekten gefunden werden. Darunter waren auch Insekten, von denen hatten die JuNas noch nie gehört. Nur gut, dass Ben sich da auskennt und uns schnell weiterhelfen kann.
Auch auf dem Rückweg zur Station konnten noch ein paar interessante Funde gemacht werden. Da sich Insekten meist gut verstecken oder schnell das Weite suchen, nutzen wir zum Aufspüren und Fang bewährte Methoden. So lenrten die JuNas den richtigen Umgang mit den Fanggeräten. Den Schmetterlingskescher hatten wir an diesem Tag allerdings umsonst mitgenommen da sich kein einziger Schmetterling bei diesem kühlen Wetter blicken ließ. Allerdings brachte der Streifkescher so manch ein interessantes Insekt zum Vorschein. Darunter waren zahlreiche Heupferd-Larven und auch eine Larve der Punktierten Zartschrecke (Leptophyes punctatissima), welche beein- druckend lange Fühler haben. Aber auch Käfer, Wanzen und Wildbienen konnten wir so aufspüren und uns in den Becherlupen genau anschauen.
Doch auch Spiel und Spaß kam nicht zu kurz, schließlich ist die Aufmerksamkeitsspanne an einem Freitagnachmittag nicht mehr so groß. Nur gut dass man mit den Becherlupen auch noch andere Dinge tun kann. Zum Schluss konnten die JuNas noch einen Feldhasen beobachten, der vor der Naturschtzstation durch die Kinder aufgeschreckt wurde. Es zeigt einmal mehr, dass auch die Stadt ein Lebensraum für zahlreiche Tiere sein kann, wenn wir nicht immer zuviel Ordnung schaffen und unsere Wiesen nicht zu oft mähen. Denn in den Wiesen finden zahlreiche Tiergruppen Nahrung und Unterschlupf.