BUND Regionalgruppe Chemnitz

Gern beobachten wir gemeinsam mit den Jungen Naturwächtern der AG Chemnitzer NATUREntdecker in der Naturschutzstation die Tiere an unseren Futterstellen. Damit die JuNas und ihre Familien auch zuhause im Garten oder am Balkon Vögel und andere Tiere bei ihrer Futtersuche beobachten können, stellten wir an diesem Freitag gemeinsam Vogelfutter in nachhaltigen Futterspendern her. Gleichzeitig sollten sie natürlich Alternativen kennenlernen zu handelsüblichen Vogelfutter, sprich die klassischen Meisenknödel im Plastiknetz. Plastik hat aber in der Natur nichts zu suchen. Dazu versammelten sich die Jungen Naturwächter der AG Chemnitzer NATUREntdecker in der Naturschutzstation, um zunächst einmal etwas über unsere Vögel im Winter allgemein zu erfahren.

Welche Gäste können wir am Futterplatz erwarten?

 (Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, klärten wir erstmal, welcher Vogel was frisst. Dazu hat Linda ein Wimmelbild vom NABU mitgebracht. An der Leinwand erschien ein Futterplatz im Winter mit vielen Vögeln. Nun war jeder Junge Naturwächter einmal dran zu sagen, welchen Vogel er sieht und was dieser im Winter gerne frisst. Das zu wissen ist nämlich wichtig, damit wir dann die richtige Futtermischung zusammenstellen können. 

Der Schnabel als wichtigstes Werkzeug

 (Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Den JuNas ist bereits aufgefallen, dass jeder Vogel eine andere Schnabelform hat. Einige sehen recht ähnlich aus, müssen also auch das gleiche Futter fressen, oder? Gemeinsam versuchten sie nun zuzuordnen, welcher Vogel welche Schnabelform hat und welches Futter er bevorzugt. Ganz schön schwierig, wenn man sich erstmal daran erinnern muss, wie die jeweiligen Vögel alle aussehen. 

Nachhaltige Futterspender

Zum Nachmachen geeignet. Futterspender aus Holz sind Nachhaltig und langlebig. Diese sollten allerdings nicht zu feucht werden.  (Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Bevor man den Wintervögeln Vogelfutter zur Verfügung stellen kann, muss man sich natürlich Gedanken machen, wie man ihnen das selbstgemachte Futter zur Verfügung stellt. Im Handel kann man die Meisenknödel im Plastiknetz kaufen, was natürlich nicht sehr umweltfreundlich ist, da sich die Vögel darin verfangen können und die leeren Netze früher oder Später durch Wind und Sturm in der Natur landen und so zu Mikroplastik werden. Auch Upcycling-Varianten aus Milchkartons oder Getränkebechern kommen für uns aus dem geichen Grund nicht in Frage. Da die Mitarbeiter und Helfer der Naturschutzstation jetzt im Winter mit Baumentfernungsmaßnahmen beschäftigt sind, fällt viel Holz an. Aus diesem Holz lassen sich ganz einfach nachhaltige Futterspender herstellen. Daher haben sie uns im Vorfeld der Veranstaltung eine ganze Reihe Futterstangen zurechtgesägt und mit einem Forsterbohrer entsprechende Vertiefungen eingefügt, wo dann das Fettfutter hineinkommt. Noch eine Aufhängung dran und schon ist der Futterspender fertig. Alternativ bieten sich auch Kiefernzapfen, Tontöpfe oder Nusschalen an.

Vielen Dank an dieser Stelle an Kai und seine beiden Helferinnen für das Vorbereiten der Futterstangen.

Auf zum lustigen Teil!

 (Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Da wir jetzt wussten, was die Vögel gerne im Winter fressen, machten wir uns an die Matscharbeit. Zunächst haben wir noch einmal alle Zutaten besprochen, also verschiedene Sämereien, Haferflocken, Rosinen und natürlich Fett. Was genau verwendet wird, ist individuell. Da wir für eine große Vielfalt an Vögeln etwas tun wollten, haben wir sowohl Weichfutter als auch verschiedene Körner verwendet. Man kann pflanzliches oder auch tierisches Fett nutzen. Wir haben uns in diesem Fall für eine Mischung aus beidem entschieden, da die Vögel aus dem Fett auch reichlich Nährstoffe ziehen können. Tierisches Fett (Talg) enthält mehr Nährstoffe und schmilzt nicht ganz so schnell. Bei Pflanzenfett kann es passieren, sollten die Temperaturen zu warm werden, dass die ganze Mischung einfach wieder herausfällt. Einige JuNa-Familien hatten uns bereits von diesem Problem berichtet, vorallem wenn sie Tontöpfe befüllt hatten, welche nach untern offen aufgehangen werden. 

Tipp: Ein bisschen Mehl als Kleber bindet die Mischung gut und schadet den Vögeln auch nicht.

 (Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Gemeinsam erstellten wir einen leckeren Mix, sodass sich einige der JuNas selbst direkt wünschten, selbst ein Vogel zu sein. Doch da wir ja den Vögeln etwas Gutes tun wollten und nicht uns selbst, ließen wir von der Idee ab, die Schüssel leer zu essen. Nachdem das flüssige Fett und etwas Mehl zum Verdicken dazugemischt wurden, konnte die eigentliche Arbeit auch schon losgehen. Denn nun bekam jeder eine Tasse mit der Futtermischung und einen Löffel. Jeder konnte sich einen Futterstab schnappen und anfangen, die Löcher mit dem Mix zu füllen. Hier war etwas Fingerspitzengefühl gefragt, da das Fett noch sehr flüssig war und die Körner drohten herauszufallen. Doch mit einigem Geschick und etwas Wartezeit konnten nach und nach alle Holzstangen befüllt werden.

Rezept zum Nachmachen

Zunächst nochmal der Hinweis, dass die Zutaten variabel sind. Je nachdem, welche Gäste man häufiger am Futterplatz hat, können entweder mehr Weichfutter, Sonnenblumenkerne oder Nüsse verwendet werden. Und natürlich kann auch ein Futtermix aus dem Handel direkt verwendet werden.

Unsere Zusammensetzung war folgende:

  • Kokosfett und Rinder-/Schweinefett (Talg)
  • Mehl
  • Sonnenblumenkerne (am besten ungeschält, dann bleiben die Vögel länger am Futterplatz)
  • gehackte Erdnüsse
  • gehackte Walnüsse
  • Haferflocken
  • Sesamkörner

Alle Körner werden in eine Schüssel gegeben und vermischt. Währenddessen das Fett langsam erhitzen (nicht kochen, nur gerade so flüssig werden lassen). Nach Gefühl Fett hinzugeben und gut umrühren. Anschließend wird so viel Mehl hinzugegeben, dass das Fett besser an den Körnern haftet. Nach und nach wird das Fett wieder fest, wenn es abkühlt. Dann kann die Masse entweder in Kugeln geformt, in Kiefernzapfen gepresst oder in Futterstangen geklebt werden.
Das Mehl verhindert, dass das Fett in der Wintersonne bei zu hohen Temperaturen schmilzt. So bleibt alles kompakt zusammen. 

 (Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)