BUND Regionalgruppe Chemnitz

16.06.2023 AG Chemnitzer NATUREntdecker: Erdbeeren statt Schmetterlinge

Am Freitag, den 16.06.2023, standen als Thema der JuNas eigentlich die Schmetterlinge an. Schließlich ist der Juni normalerweise der Monat der Schmetterlinge und wir halten schon seit Wochen nach ihnen Ausschau, jedoch ohne großen Erfolg. Auch dieses Mal spielte das Wetter wieder nicht mit und den Schmetterlingen schien es nachts immer noch zu kühl zu sein. So machten wir aus der Situation das Beste und schauten mal im Garten der Naturschutzstation vorbei. Dort gab es nämlich zur Überraschung der JuNas einige leckere Sachen. Große rote Erdbeeren sowie saftige Kohlrabis und Radieschen warteten darauf, von den JuNas probiert zu werden. Schnell waren die ersten Teststücke verputzt, sodass Linda mit dem Nachschub gar nicht hinterher kam und die JuNas einfach selber bei der Ernte halfen.

Schnell waren die ersten Probeteller mit leckeren Kohlrabis und Radieschen leer, sodass wir gemeinsam mit den JuNas im Garten Nachschub holen mussten.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Leckeres selbstgeerntetes Gemüse aus dem Garten der Naturschutzstation konnten die JuNas auch mit nach Hause nehmen. Über die Blätter der Kohlrabis haben sich dann auch die Hasen zuhause gefreut.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Wer leckeres Gemüse ernten möchte, der muss sich auch um die Pflanzen kümmern und diese natürlich auch gießen. Mit den neuen kindgerechten Gießkannen macht dies natürlich gleich viel mehr Spaß.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Zudem halfen die JuNas fleißig beim Gießen und an der Kräuerspirale wurden die verschiedenen Düfte der zahlreichen Kräuter verglichen. Als Junge*r Naturwächer*in braucht man alle Sinne. Bei Pflanzen ist natürlich auch der Geruchssinn gefragt. Besonders die Kräuter erkennt man auch an ihrem Geruch und Geschmack. So wurde über so manch einen Geruch oder Geschmack gefachsimpelt und Vergleiche gezogen. Viele der Kräuter kannten die JuNas schon und so konnten wir alle Kräuter gemeinsam bestimmen. Der Schnittlauch wurde beim Besuch der Kräuterschnecke allerdings reichlich als kleiner Afterschool-Snack verspeißt, sogar die etwas scharfen Blüten! Ben erklärte allen anwesenden JuNas nochmal, dass die Kräuterschnecke ein Projekt der JuNas Chemnitz im letzten Jahr gewesen ist, wo alle fleißig mit angepackt hatten und viel Spaß hatten. Leider sind von den damaligen Helfern und Helferinnen nicht mehr alle dabei, jetzt wo wir die Früchte unserer Mühen ernten können. Aber für künftige Veranstaltungen und JuNas wird uns diese Kräuterspirale mit den vielen Kräutern ein guter Treffpunkt und Lernort sein. Es hat sich also gelohnt. Vielen Dank also nochmal an dieser Stelle an alle Helfer*innen.

Die Düfte der Kräuter kennenlernen

An der Kräuterschnecke wurden die verschiedenen Kräuter besprochen und auch der Geruch, Geschmack und Tastsinn wurden dabei eingesetzt.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Wie unterschiedlich unsere Kräuter riechen, konnten die JuNas auch gleich probieren, was allen sichtlich Spaß machte.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Suche nach Insekten

Natürlich hielten wir auch Asschau nach Schmetterlingen und Insekten. Während Erstere sich weniger blicken ließen, fanden wir an verschiedenen Pflanzen im Garten und Außenbereich der Naturschutzstation zahlreiche Insekten. An den verblühten Knoblauchsrauken (Alliaria petiolata) waren mehrere Raupen des Aurorafalters zu finden und konnten von den JuNas ausgiebig betrachtet werden. Am Zweispaltigen Hohlzahn (Galeopsis bifida) waren dutzende glänzende Käfer zu finden. Gut, dass Ben da Bescheid weiß und uns erklären konnte, dass es Bunte Hohlzahn-Blattkäfer (Chrysolina fastuosa) sind, welche auch nur an dieser Pflanze zu finden sind und wegen ihres bunten Glanzes auch Prächtiger Blattkäfer genannt werden. Auch am Geißbart, welcher in voller Blüte stand, tummelten sich unterschiedlichste Insekten. Allen voran die Bienen und Hummeln, aber auch zahlreiche blütenbesuchende Käferarten badeten regelrecht darin, denn der Pollen ist eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten. Wie Hummeln und Bienen einen Regenschauer oder kühlere Phasen verbringen wenn sie keinen anderen Unterschlupf finden, zeigte uns Ben auch noch. Eine Hummel hatte sich einfach mit ihren Beißwerkzeugen (Mandibeln) an einem Halm festgebissen und wartete so auf besseres Flugwetter. Ganz schön interessant was alles in unserer recht kleinen Naturschutzstation zu finden ist.

Fasziniert beobachten die Jungen Naturwächterinnen die Raupe eines Aurorafalter (Anthocharis cardamines) an einer verblühten Knoblauchsrauke.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND CHemnitz)
Die Raupen des Aurorafalters (Anthocharis cardamines) fressen sich an den Knoblauchsrauken satt und verpuppen sich bald. Die Puppe bleibt dann bis zum nächsten Frühjahr an der Pflanze hängen. Daher sollten die betreffenden Pflanzen nicht entfernt werden.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Der Aurorafalter gehört zu jenen Weißlingen, deren Larven an Kreuzblütengewächsen (Brassicaceae) fressen, wozu auch die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) gehört. Die Eier hatten wir schon vorher an den Pflanzen entdeckt.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Was für ein hübscher Käfer.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
An den Erdbeeren fanden wir ein Wanzengelege. Daher sollten Früchte aus dem Garten immer erst abgewaschen werden.  (Benjamin Franke)

Junge Naturwächter als Umweltbildner

Einige der JuNas werden sicherlich auch mal gute Umweltbildner, denn sie wenden ihr erworbenes Wissen an und zeigten uns verschiedene Dinge. So lernten wir, dass beim Zerreiben der Knospen eine rote Flüssigkeit, das Hypericin („Blut des heiligen Johannes“), austritt und so die Finger rot färbt. Auch wenn sie als Heilpflanze gilt, muss man bedenken, das die Inhaltsstoffe leicht giftig sind. Daher ist das Händewaschen natürlich notwendig. Weiterhin zeigte uns eine Junge Naturwächterin eine Stelle, wo mal ein großes Wespennest an einer Garage war. Auf dem Rückweg schauten wir uns mal die Schilder am Zaun und die Naturschutzstation von den Garagen aus an.

Die Wissensvermittlung funktioniert auch unter den JuNas ganz gut. Das Zerreiben der Johanniskrautblüte bringt das rote Hypericin zum Vorschein, was auch als als „Blut des heiligen Johannis“ bezeichnet wurde.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)