BUND Regionalgruppe Chemnitz

Seit 1971 werden in Deutschland jedes Jahr aufs Neue die Lebewesen des Jahres gewählt. Ziel dabei ist es, auf bestimmte Arten und deren Gefährdung aufmerksam zu machen. Auch die Jungen Naturwächter sollten natürlich über die Lebewesen des Jahres Bescheid wissen und so stand dieses Thema an diesem Tag an. Schließlich mussten wir unsere Nistkastenkontrolle im Mühlenbusch Adelsberg wegen des regnerischen Wetters verschieben und uns in die Naturschutzstation zurückziehen.

 

 (Daniela Hollstein / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
 (Daniela Hollstein / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Das Insekt des Jahres 2023 war das Landkärtchen (Araschnia levana) mit seiner unterschiedlichen Färbung der Frühjahrs- und Sommergeneration. Hier mussten die Jungen Naturwächter natürlich mal grübeln, warum dies so sein könnte.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Damit es nicht nur ein langweiliger Vortrag wird, bekamen die JuNas die Aufgabe, die Namen den richtigen Bildern zuzuordnen. Bei einigen war dies überhaupt kein Problem, während es bei anderen doch etwas schwieriger war. Viele der gewählten Wesen waren den JuNas noch unbekannt, da es sich ja häufig um seltenere Arten handelt. Braunkehlchen, Alpen-Smaragdlibelle, Ammen-Dornfinger, Gartenschläfer waren schnell gefunden. Schwierig wurde es beim Landkärtchen. Hier hatten wir zwei Bilder von Schmetterlingen ausgelegt. Ein schwarzer und ein brauner Schmetterling. Nun stellte sich die Frage, welcher ist nun das gesuchte Landkärtchen. Nach einigen Überlegungen einigten sich die JuNas darauf, dass auf beiden Bildern das Landkärtchen zu sehen ist. Das ist natürlich vollkommen richtig und es kam auch gleich die Frage auf, warum die beiden Schmetterlinge so unterschiedlich aussehen. Natürlich kam da gleich der Verdacht auf, dass es wie bei den Stockenten geschlechtsspezifische Unterschiede geben könnte. Aber Ben klärte die Sache dann doch auf, da es sich hierbei um ein sehr besonderes Phänomen handelt. Denn die Färbung hängt mit dem zeitlichen Schlupf zusammen. Im Frühjahr geschlüpfte Falter sind bräunlich und im Sommer geschlüpfte Falter schwarz gefärbt. Diese unterschiedliche Färbung hängt von der Tageslänge ab. Im Sommer geschlüpfte Falter hatten als Larven längere Tage und werden somit dunkler als die Frühjahrsgeneration, welche im Herbst ihr Larvenstadium hatte und als Puppe überwintern musste.

Welche Art gehört zu welcher Kategorie?

Gemeinsam versuchten die Jungen Naturwächter mal herauszufinden, welche Lebewesen des Jahres 2023 für welche Kategorie ausgewählt worden sind. Bei der ein oder anderen Kategorie war die Lösung nicht ganz einfach.  (Daniela Hollstein / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Danach ging es an die Zuordnung der jeweiligen Kategorien. Die meisten waren schnell sortiert, da meist nur eine Art für die jeweilige Kategorie zur Auswahl stand. Aber bei einigen Kategorien wurde es etwas schwieriger. So waren zwei Amphibien (Feuersalamander (Salamandra salamandra) & Kleiner Wasserfrosch (Pelophylax lessonae)) für die Kategorie Lurch des Jahres möglich. Und was ist das gesuchte Höhlentier? Der Feuersalamander oder der Gartenschläfer (Eliomys quercinus)? Auch hier kamen jeweils beide infrage. Was ist das Insekt oder der Schmetterling des Jahres? Hier standen das Landkärtchen (Araschnia levana) und das Ampfer-Grünwidderchen (Adscita statices) zur Auswahl. Beides jeweils ein Insekt und Schmetterling. Gar nicht so einfach. Richtig spannend wurde es dann bei der Wahl Wildblume und Giftpflanze des Jahres. Hier standen auch nur zwei Pflanzenarten zur Auswahl. Einmal die Kleine Braunelle (Prunella vulgaris) und die Petersilie (Petroselinum crispum). Bei der Braunelle als Wildblume des Jahres waren sich alle schnell einig, da es die einzige Blume war. Jedoch wussten natürlich alle, dass Petersilie eigentlich ein wichtiges und leckeres Küchenkraut ist, was jeder schon gegessen hat. Sollte also dies die Giftpflanze sein und warum? Aber unsere JuNas haben da schon die richtige Vermutung gehabt und kamen der Lösung schon sehr nah. So konnten die JuNas schließlich alle Lebewesen den Kategorien zuordnen und lernten wieder neben neuen Arten auch viel Wissenswertes über die Besonderheiten der ausgewählten Lebewesen. Wir sind gespannt, welche Arten im nächsten Jahr ausgewählt werden.

 (Daniela Hollstein / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)