Für eine Amphibienexkursion hofft man auf ideale Bedingungen um Amphibien zu finden und naturinteressierte Familien anzulocken. Leider klappte dies am Samstag, den 25.03.2023 zu unserer Exkursion zum Riedteich in Chemnitz-Rabenstein nicht so richtig. Das Wetter war nass-kalt und viele Kinder hatten sich bereits vorher schon krank abgemeldet. Dennoch kam eine Familie, um an unserer Exkursion teilzunehmen, in der Hoffnung, dass wir vielleicht doch Knoblauchkröten entdecken würden. Die Eimer an der Amphibienleitanlage waren leider an diesem Abend alle leer. Scheinbar war auch den Amphibien das Wetter zu unangenehm. Wenigstens sang uns eine Singdrossel ein schönes Lied, was uns sehr erfreute.
Ausgestattet mit Taschenlampen gingen wir aber dennoch am Bach entlang zum Riedteich und hielten Ausschau nach Amphibien. Gleich zu Beginn hüpfte bereits ein Grasfroschweibchen über die Straße, welches wir auch schnell einfingen, damit es nicht überfahren wird. Christina Sedner, Ökologin und Mitarbeiterein eines Chemnitzer Umweltplanungsbüros, und ihr Mann hatten sich bereit erklärt unsere Exkursion zu begleiten und uns die Chemnitzer Amphibien vorzustellen. Sie berichteten uns, welche Arten in Chemnitz vorkommen. So erfuhren wir, dass es verschiedene Frosch- und Schwanzlurcharten gibt. Bei den Schwanzlurchen sind dies Kamm-, Berg- und Teichmolche, sowie in den Nachbarlandkreisen Feuersalamander. Auch verschiedene Froschlurcharten, wie Erd- und Knoblauchkröte, sowie Gras- und Springfrosch kommen in unserem Stadtgebiet vor. Auch einige wenige Unken soll es wohl geben, was aber noch geklärt werden muss. Anhand des gefangenen Grasfroschs erklärte uns Christina, wie man Gras- und Springfrosch voneinander unterscheidet. Gar nicht so einfach. Alle Arten schauten wir uns auch auf der Bestimmungshilfe noch einmal an und erfuhren noch weitere interessante Dinge zu den Amphibien. Unter anderem wie gefährlich die Wanderung zu den Laichgewässern über Straßen für die Amphibien ist. Aber auch die anderen Gefährdungsursachen wurden angesprochen. Dazu gehören der Klimawandel, eingeschleppte Pilzkrankheiten, Verlandung von Laichgewässern, Rasenmähroboter, Verlust von geeigneten Lebensräumen und auch die Waschbären tragen ihren Teil dazu bei.
Auf dem Weg zum Riedteich konnten wir noch zwei weitere Grasfrösche entdecken uns stellten fest, dass sie sehr unterschiedlich gefärbt sein können. Am Teich leuchteten wir mit den Taschenlampen das Wasser ab, in der Hoffnung noch Knoblauchkröten zu entdecken. Aber die hatten sich scheinbar auch einen wärmeren Unterschlupf gesucht, sodass wir leider nicht fündig geworden sind. Dennoch konnten wir noch einige interessante Funde machen. An einem Baum fanden wir einen Tigerschnegel (Limax maximus), eine dunkle Nachschnecke mit auffälligem Tigerstreifen. Wie Ben uns berichtete ist dieser ein Nützling im Garten, da er auch andere Nacktschnecken frisst und somit dafür sorgt, dass diese nicht überhand nehmen. Dafür sollte man natürlich auf Schneckenkorn verzichten, da man damit auch Nützlinge bekämpft. Im Wasser konnten wir noch einen Bremsenlarve finden und auf der Wasseroberfläche waren Bachläufer (Veliidae) zu beobachten, welche mit den Wasserläufern verwand sind und zu den Wanzen gehören. Am Ufer lief noch ein kleiner nachtaktiver Laufkäfer umher, welcher vermutlich gerade auf Beutefang war. Auch Laufkäfer sind nützliche Räuber und sorgen somit für ein ökologisches Gleichgewicht. Dann mussten wir uns alle schnell auf den Rückweg machen, da es noch unangenehmer wurde. Wir hoffen, es hat trotzdem allen Teilnehmenden gefallen.