BUND Regionalgruppe Chemnitz
Die Streuobstwiesen in Chemnitz-Draisdorf waren bereit für die Ernte.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND CHemnitz)

An die Äpfel, fertig, los ...

Das die Jungen Naturwächter und ihre Familien ordentlich mit anpacken können, zeigten sie bei der Apfelernte in diesem Jahr in Draisdorf.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Am Samstag, den 30.09.2023, hatte die Untere Naturschutzbehörde Chemnitz wieder dazu aufgerufen, bei der diesjährigen Apfelernte auf der Streuobstwiese in Chemnitz-Draisdorf zu unterstützen. Daher verlegten wir unsere Veranstaltung von Freitag auf Samstag, um bei dieser Aktion zu unterstützen. Trotz Ferienbeginns fanden sich dennoch einige Familien der Jungen Naturwächter bei schönstem Wetter auf der Streuobstwiese ein. Viele kannten die Streuobstwiesen und das Gebiet um Draisdorf noch nicht und waren überrascht, wie groß und schön die Streuobstwiesen dort sind. Sie befinden sich alle im städtischen Besitz und werden von den Mitarbeitern der Naturschutzstation sowie regionalen Bauern gepflegt. Auch die Ernte soll dabei der Pflege und dem Erhalt dieses artenreichen Lebensraumes dienen. Vor allem, wenn die Bäume zu voll hängen, drohen die Äste abzubrechen und gar Bäume umzuknicken, sodass sie anfällig für Krankheiten/Pilze werden oder sogar verfrüht absterben. Alte Obstbäume sind aber ein wichtiger Lebensraum und werden durch mangelnde Nutzung und Pflege immer seltener. Daher sind solche Ernteaktionen wichtige Naturschutzmaßnahmen und auch die zahlreichen Früchte werden dadurch sinnvoll genutzt. Den Bewohnern der Streuobstwiesen bleiben aber dennoch genügend Früchte übrig.

Der ein oder andere Baum musste von seiner Last befreit werden damit die Äste nicht abbrechen.
Ohne Pflege und Nutzung sterben die Bäume schneller ab und die Streuobstwiese geht als Lebensraum verloren.
Extensiv bewirtschaftete Streuobstwiesen sind ein artenreicher Lebensraum. Daher sollten sie unbedingt erhalten bleiben.
Die verschiedenen Sorten wurden natürlich auch mal von den Jungen Naturwächtern der AG Chemnitzer NATUREntdecker verkostet und verglichen.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Ziel an diesem Tag war es, sowohl Birnen als auch Äpfel zu ernten. Daraus soll in diesem Jahr ein Apfel-Birnen-Saft werden. Der Vertrieb und Verkauf erfolgt diesmal über die Projektpartnerin Frau Große vom Hof Löbenhain in Röhrsdorf. Insgesamt sollten 3t Obst geerntet werden, wovon 2/3 Äpfel und 1/3 Birnen sein sollten. Die Birnen hatten wir dank der Unterstützung zahlreicher Familien der Jungen Naturwächter, ehrenamtlicher Naturschutzhelfer und vieler weiterer freiwilliger Helfer schnell zusammen, da ein Birnenbaum sehr ergiebig war und die Früchte auch gut zu ernten waren. Bei den Äpfeln sah es dagegen etwas anders aus. Die Bäume hingen in diesem Jahr nicht ganz so voll, sodass wir zahlreiche Bäume kräftig schütteln mussten um genügend Äpfel zusammen zu bekommen. Auch einige kleinere Bäume, welche meist ziemlich voll hingen, wurden in die Ernte einbezogen und so von ihrem Ballast befreit. So schafften wir mit der Unterstützung der vielen Helfer das Tagesziel. Nebenbei verglichen und verkosteten wir natürlich auch mal die verschiedenen Sorten. Dabei stellten wir fest, dass mach Apfel eher wie eine Birne aussah und manch eine Birne eher wie ein Apfel. Und geschmacklich konnten wir natürlich auch enorme Unterschiede feststellen. Hungrig ist sicherlich keiner an diesem Tag nach Hause gegangen. Ab und zu fanden wir auch ein paar interessante Insekten und konnten auch den ein oder anderen Schmetterling beobachten. Zum Abschluss durften sich alle noch etwas Obst für den Eigenbedarf mitnehmen, wobei einige an diesem schönen Tag am liebsten noch etwas auf der Streuobstwiese geblieben wären. Gegen 13 Uhr war dann das offizielle Ende und alle konnten endlich ins wohlverdiente Wochenende und natürlich auch in die Ferien verschwinden. Die vollen Säcke wurden dann später von Frau Große abgeholt und zur Mosterei gebracht, woraus dann hoffentlich wieder leckerer Streuobstwiesensaft wird.

Leider sterben früher oder später einmal die Bäume ab. Dennoch ist Totholz ein wichtiger Lebensraum und sollte so lange wie möglich stehen gelassen werden.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Im letzten Jahr haben die Jungen Naturwächter neue Obstbäume gepflanzt und so zur Verjüngung und somit zum Erhalt der Streuobstwiese beigetragen.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Dass diese Pflanzaktion bereits in diesem Jahr Früchte trägt, davon konnten sich die Jungen Naturwächter vor Ort selbst überzeugen.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Fallobst ist im Herbst eine wichtige Nahrungsquelle für zahlreiche Tiere, wie beispielsweise dieses Tagpfauenauges (Aglais io).  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Vielen Dank an alle großen und kleinen Helfer. Ihr wart wieder eine tolle Hilfe und wir hoffen euch schmecken die selbst geernteten Äpfel. Jede Familie erhält als kleines Dankeschön noch einen Apfel-Birnen-Saft zum Probieren.

Viele fleißige Hände sorgen ja bekanntermaßen für ein schnelles Ende. So schafften wir auch an diesem Tag das Tagesziel von 3t Äpfeln und Birnen.