BUND Regionalgruppe Chemnitz

Der Vogel des Glücks

In dieser Veranstaltung ging es um den Kranich, der auch als Vogel des Glücks bezeichnet wird. Ein Vogel, den einige sicherlich schonmal von Weitem hören oder sogar beobachten konnten. Ihre trompetenartigen Rufe erfüllen den Himmel, wenn sie im Herbst in den Süden fliegen. Ein paar JuNas haben berichtet, dass sie auch schon einmal Kraniche gesehen haben. In einem kleinen Vortrag von Ben erfuhren die Jungen Naturwächter zunächst alle wichtigen Infos rund um diesen faszinierenden Vogel. Doch zuvor hatten sich die JuNas mal mit Origami-Kranichen versucht um sich für das Thema einzustimmen. 

Kranich-Origami zur Einstimmung

 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Der Kranich (Grus grus)

Daten und Aussehen des Kranichs

Damit sich die Jungen Naturwächter auch mal einen Kranich richtig anschauen konnten, hatten wir uns extra ein Kranichpräparat aus dem Schulbiologiezentrum im Botanischen Garten ausgeliehen. So konnten die JuNas während des Vortrags auch mal einige der angegeben Daten und Merkmale anhand des Präparates überprüfen. Kraniche können laut Literatur bis zu 120cm groß werden. Somit sind sie deutlich größer als Störche oder Reiher. Also haben wir mal das Maßband zur Hand genommen und nachgemessen. Unser Präparat kam auf 105cm, was ja deutlich unter den Maximalangaben lag. Zudem stellten wir fest, dass das Präparat nicht die typische schwarz-weiß-rote Kopfzeichnung der adulten Kraniche aufwies. So vermuteten wir, dass dies vielleicht noch ein Jungvogel und somit ein noch nicht ganz ausgewachsenes Tier gewesen sein könnte. Auch die angegebene Spannweite von 240cm erstaunte die Jungen Naturwächter. Damit sie sich mal einen Eindruck davon machen konnten, maßen wir mal von allen Teilnehmenden die Armspannweite und danach zeigten wir die Spannweite des Kranichs mit Hilfe des Maßbandes im Vergleich zu unserer größten und kleinsten Spannweite.

Ob jemand an die Spannweite des Kranichs heran kommt?

Der Formationsflug der Kraniche

Typischer Formationsflug der Kraniche.  (Foto: pixabay.com)

Den typischen Kranichflug kann man gut an der sogenannten V-Formation erkennen. Dabei fliegt ein erfahrender Leitvogel an der Spitze und alle anderen jeweils schräg dahinter versetzt, sodass ein klassisches V oder ein Keil entsteht. So fliegen die hinteren Vögel immer im Windschatten und sparen auf diese Weise viel Energie bei ihren langen Reisen. In einem kleinen Experiment konnten die JuNas dieses Prinzip einmal selber erleben. Dazu stellten sie sich alle hintereinander auf und mit einem Föhn simulierten wir den Gegenwind. Schnell stellten die JuNas fest, dass immer nur der Erste in der Reihe den Wind voll abbekam und die Hinteren kaum. Ganz schön schlau diese Kraniche!!! Da kam nun die Frage auf, ob sie sich dabei auch abwechseln würden, denn schließlich wäre es ja voll gemein, wenn der Vordere die ganze Arbeit alleine machen müsste. Natürlich wechseln sie sich dabei ab. Der Führungsvogel lässt sich weiter nach hinten fallen sobald er müde wird und kann sich dann etwas im Windschatten erholen. Dieses Prinzip wird ja auch im Rennsport angewendet.

Experiment Windschatten

Wozu Ben den Föhn mitgebracht hatte, klärte sich nun auch.  (Linda Heinrich / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Das Experiment scheint den Jungen Naturwächtern viel Freude bereitet zu haben.  (Linda Heinrich / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Nun wissen die Jungen Naturwächter, warum die Kraniche im Windschatten fliegen.  (Linda Heinrich / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

1000 Origami-Kraniche...

Mit ihren ersten Origami-Kranichen waren die Jungen Naturwächter schon sehr zufrieden.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

...haben wir in dieser Veranstaltung leider nicht geschafft. Jedoch konnte sich hier jeder einmal am Falten des grazilen Vogels versuchen. Zudem haben wir die Legende der 1000 Kraniche erzählt. Derjenige, der innerhalb eines Jahres es schafft, 1000 Origami-Kraniche zu falten, darf einen Wunsch äußern. Oft werden Kraniche für Schwerkranke gebastelt, damit es ihnen schnell besser geht. Vielleicht kennen einige sogar die Geschichte von Sadako Sasaki, ein kleines Mädchen, das durch die Atombombe 1945 in Hiroshima an Leukämie erkrankte. Nachdem ihre Freundin ihr einen gefalteten Kranich ans Krankenhausbett brachte und ihr die Legende erzählte, beschloss Sadako selbst 1000 Kraniche zu falten. Trotz ihres schlechter werdenden Gesundheitszustandes konnte Sadako tatsächlich die 1000 Origami-Kraniche falten. Leider verstarb sie kurz darauf, doch ihre Geschichte ist bis heute weltbekannt und ermutigt Menschen in ihren schlechtesten Zeiten.

Abschlussfilm

 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Abgerundet wurde die Veranstaltung nun mit einem Film über Kraniche im Erzgebirge. Fasziniert von den tollen Aufnahmen des Tierfilmers schauten alle gebannt den Film. So konnten die JuNas die Kraniche nochmal in Bewegung sehen und ihren typischen Ruf verinnerlichen. Leider liegt Chemnitz nicht auf einer der Zugrouten, sodass wir sie hier eher selten zu Gesicht bekommen. Aber nun wissen unsere JuNas, woran sie überfliegende Kraniche erkennen können und halten sicherlich immer mal Ausschau auf ihren Reisen.

Vielen Dank an das Schulbiologiezentrum in Chemnitz für das Kranichpräparat.