BUND Regionalgruppe Chemnitz

02.02.2024 Unser "Wasserfußabdruck" - Was Wassersparen mit Umweltschutz zu tun hat

Was unser "Wasser-Fußabdruck" mit Umweltschutz zu tun hat, erfuhren die Jungen Naturwächter der AG Chemnitzer NATUREntdecker von unserer Gastreferentin und JuNa-Mutti Anja Brumme.  (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Die Quelle des Lebens ist unser Wasser. Dennoch wird diese so wichtige Ressource durch verschwenderischen Verbrauch und den Klimawandel zunehmend knapper. Was unsere Ernährung und auch unsere Kleidung damit zu tun haben, das erfuhren die Jungen Naturwächter Chemnitz in dieser Veranstaltung. Das Thema wurde vorgeschlagen und auch umgesetzt von unserer JuNa-Mutti Anja Brumme. Sie erklärte den JuNas, wie wichtig unser "Wasserfußabdruck" für den Umweltschutz ist und natürlich wie man den Wasserverbrauch reduzieren kann.

Wofür wird Wasser benötigt?

Welcher tägliche Wasserverbrauch in unserem täglichen Leben stattfindet war den JuNas, wie vielen anderen Menschen auch, nur zum Teil bewusst. Denn es gibt einen direkten und einen indirekten Wasserverbrauch.  (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Beim Thema Wasser stellte sich die Frage: Wofür wird es eigentlich überall gebraucht? Dass es die Lebensgrundlage aller Lebewesen ist und dass diese größtenteils aus Wasser bestehen, wussten unsere JuNas natürlich schon. Auch der direkte tägliche Gebrauch des Wassers im Haushalt, zum Beispiel beim Kochen, Waschen, Spülen oder im Aquarium, war allen natürlich bewusst. So erfuhren wir, dass der ein oder andere JuNa sogar ein Buch über Wasser gelesen hatte und nun schon ziemlich gut Bescheid wusste. Und so sprudelte ihr Wissen zu diesem Thema regelrecht aus ihnen heraus. Doch wodurch wir indirekt Wasser verbrauchen und was der "Wasserfußabdruck" darstellt, das war vielen noch nicht bewusst. 

 (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Zur Erklärung, was indirekter oder virtueller Wasserverbrauch ist, schauten wir uns einen kurzen Erklärfilm an. So erfuhren wir, dass natürlich auch für den Anbau von Gemüse oder die Viehzucht sehr viel Wasser verbraucht wird. Vorallem, wenn die Lebenmittel dann noch quer über den ganzen Globus transportiert werden müssen. Das gleiche gilt auch für unsere Kleidung oder Alltagsgegenstände. Je mehr wir davon verbrauchen, umso mehr Wasser wird auch für die Gewinnung der Rohstoffe oder die Herstellung benötigt. Gleichzeitig erfuhren die JuNas, dass nicht überall auf der Welt das Wasser in gleicher Menge verfügbar ist. Und ausgerechnet dort, wo Wasserknappheit herrscht, wird unser Gemüse und Obst angebaut oder unsere Alltagsprodukte hergestellt.

Wie viel Wasser passt wohl in einen Tanklastzug, ...

 (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Nun sollten die JuNas sich ein Bild von den Größenverhältnissen im Wasserverbrauch machen.

... eine Wasserflasche oder eine Badewanne?

 (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Dazu schätzten sie, wie viel Wasser in eine Wasserflasche (1l), eine Badewanne (ca 180l) oder einen Tanklastzug (15.000l) passt.

Wassermengen kennenlernen

 (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Um sich eine Vorstellung davon zu machen, wieviel Wasser in unseren Alltagsprodukten und Lebensmitteln steckt, gab es nun verschiedene Wassermengen, welche der Größe nach sortiert werden mussten. Den JuNas schwante schon, dass dies irgendwie auf Mathematik hinauslaufen würde.

Mathekenntnisse gefragt

 (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Als nächstes gab es Kärtchen, bei denen die JuNas mit den Symbolen Flasche (1 l), Badewanne (180 l) und Tanklaster (15.000 l) die entsprechende Menge an Wasser errechnen sollten. Und das am Freitagnachmittag. :-) Aber gemeinsam konnten wir auch die komplizierteste Rechnung lösen, auch wenn sich mal ein kleiner Fehler bei der Vorbereitung eingeschlichen hatte.

Wie viel Wasser steckt in unseren Alltagsprodukten?

 (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Die JuNas erfuhren nun, wie viel virtuelles Wasser in den verschiedenen Produkten steckt und sortierten sie den entsprechenden Wassermengen zu. Anhand der Kärtchen konnten sich die JuNas nun vorstellen, wie viel Wasser in den Lebensmitteln und Produkten steckt. Unglaublich, dass für eine Pizza tatsächlich ganze 1300 l Wasser anfallen, was 7 Badewannen + 70 Wasserflaschen entspricht. Schnell stellte sich heraus, dass es Produkte mit sehr viel und weniger Wasserverbrauch gibt. Besonders die Zucht von Nutztieren für unsere tierischen Lebensmittel verbraucht dabei sehr viel Wasser. Weniger Fleisch und Wurst essen hilft also dem Klima und auch den Wasserverbrauch zu reduzieren. Ganz ohne Wasserverbauch kommen wir leider nicht aus. Daher ist ein verantwortungsvoller Umgang mit dieser wichtigen Ressource entscheidend. Schließlich brauchen viele Lebewesen genauso das Wasser zum Leben wie wir auch.

Mit welchen Lebensmitteln verbraucht man zu viel Wasser?

 (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Aber noch ein anderes Problem wurde bereits im Film angesprochen. Obst, Gemüse, Wurst und Käse sollten von regionalen Herstellern stammen, um den Wasserverbrauch zu reduzieren. Denn häufig stammen sie aus Regionen, in denen es kaum regnet und somit das Grundwasser für den Anbau und die Zucht verwendet wird. Dadurch verschärft sich der Wassermangel in diesen Regionen zunehmend und schadet somit auch massiv der Umwelt. Nun durften die JuNas einige mitgebrachte Produkte einem Ampelsystem zuordnen. Dabei wurde natürlich die Herkunft berücksichtigt. Denn auch bei Äpfeln kommt es nämlich darauf an, woher sie stammen. So können auch die JuNas durch richtiges Konsumverhalten den weltweiten Wasserverbrauch reduzieren und so die Umwelt schützen.

Ohne Mampf kein Kampf

 (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Nach so viel Mitmachen und Nachdenken, brauchten die JuNas nun etwas frische Energie. So kam schnell die Frage auf, ob sie die mitgebrachten Lebensmittel nun auch essen dürften. Glücklicherweise spendierte unsere Gastreferentin allen eine Runde leckeres Obst zur Belohnung und auch der Schokoladenteller war schnell alle. So macht die Veranstaltung natürlich richtig Spaß.

An die Stifte, fertig, los!

 (B. Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Zum Abschluss wollten die JuNas auch noch etwas malen. Dazu gab es verschiedene Gemüse- und Obstsorten zum Ausmalen, welche auch gleich bestimmt wurden. Diese wurden abschließend noch in einen Saisonkalender sortiert, damit sie auch sehen konnten, wie man durch den Konsum saisonaler Produkte zusätzlich Wasser sparen kann und so der Umwelt hilft.

Warum 1kg Fleisch bis zu 15.000 Liter Wasser verbraucht

Eigentlich unglaublich diese Zahl, oder? Auch die JuNas konnten nicht so ganz glauben, dass für 1 kg Rindfleisch über 15.000 Liter Wasser benötigt werden. Klar trinkt ein Rind relativ viel Wasser, doch der eigentliche Wasserverbrauch steht noch viel früher in der Nahrungskette. Circa 70 Prozent der weltweiten Agrarflächen werden in irgendeiner Weise für Tierfutter verwendet. Vor allem Soja aus fernen Ländern benötigt sehr viel Wasser im Anbau. Über lange Transportwege werden diese Futtermittel den Tieren zugeführt, diese wiederum müssen auch lange transportiert werden, bis sie bei uns im Supermarkt landen.
Was können wir tun, um zu verhindern, dass so viel Wasser verbraucht wird? Laut einem Rechenbeispiel liegt der Pro-Kopf-Konsum von Rindfleisch im Jahr bei 10 kg. Wenn man nur einen fleischfreien Tag pro Woche einführt, werden um die 23.200 l Wasser gespart. Das ist so viel, dass eine Person 1,5 Jahre lang jeden Tag duschen könnte.

Unser Dank gilt JuNa-Mutti Anja Brumme für diese tolle Veranstaltung zu diesem so interessanten und wichtigen Thema.