BUND Regionalgruppe Chemnitz

AG Chemnitzer NATUREntdecker: Die Streuobstwiese - ein gefährdeter Lebensraum

Herr Röder vom NABU RVE berichtete uns über die Artenvielfalt auf Streuobstwiesen und welche Arten charakteristisch für diesen Lebensraum sind.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Am 28.04.2023 stand zum dritten Mal der Europäische Tag der Streuobstwiese an. Passend dazu lud Herr Röder vom NABU RVE zur Begehung der NABU-Streuobstwiese in Rabenstein ein, um Interessierten diesen artentenreichen, aber zugleich auch gefährdeten Lebensraum sowie das Engagement des NABU RVE zur Erhaltung zahlreicher Streuobstwiesen in der Umgebung von Chemnitz vorzustellen. Eine tolle Möglichkeit für die Jungen Naturwächter der AG Chemnitzer NATUREntdecker den "Lebensraum Streuobstwiese" direkt vor Ort kennenzulernen und mehr über die Gefährdung sowie den Erhalt von Streuobswiesen zu erfahren.

Die Jungen Naturwächter und weitere Besucher besichtigten zusammen mit Herrn Röder vom NABU die Streuobstwiese.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Die JuNas konnten viel auf der Streuobstwiese entdecken.  (Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Schafe als Landschaftspfleger der Streuobstwiese

Die NABU-Streuobstwiese in Rabenstein wird durch Schafe gepflegt, was sich positiv auf die Artenvielfalt auswirkt.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Das Besondere auf der NABU-Streuobstwiese in Rabenstein ist, dass sie noch wie in früheren Zeiten durch Schafe beweidet wird. Dies fördert bekanntermaßen die Artenvielfalt, denn Schafe sind ideale Landschaftspfleger. Sie verhindern einen zu starken Pflanzenbewuchs, sodass die dominaten Arten zurückgedrängt werden und langsamwachsende Wildkräuter ausreichend Zeit haben sich zu entfalten. Dabei hilft ihre spezielle Verbissmethode. Außerdem sorgt ihr geringes Gewicht für eine ideale Bodenverdichtung. Ein weiterer bedeutender Faktor für die Förderung der Artenvielfalt stellen die Hinterlassenschaften der Schafe dar. Es kommen nur geringe Mengen Nährstoffe in den Boden und sie dienen zahlreichen Insekten, Pilzen und anderen Organismen als Lebensgrundlage. Jeder kennt den Mistkäfer, welcher ohne tierischen Dung nicht leben kann. Leider fanden wir wegen des regnerischen und kühlen Wetters keine Mistkäfer, welche aber sicherlich sonst zahlreich auf der Streuobstwiese angetroffen werden können.

Schafe sorgen dafür, dass auf natürliche Weise Grünflächen von zu viel Bewuchs befreit werden. Dadurch wird der Boden magerer was wiederum für eine reiche Wildblumenflora sorgt. Diese fühlen sich auf nährstoffarmen Böden wohler.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Die Herde besteht aus Schwarzkopf- und Bergschafen. Die Lämmer waren bereits über 3 Monate alt. Allerdings mussten die Drillinge mit der Flasche aufgezogen werden, weshalb sie zur Freude der Kinder recht handzahm waren.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Nachwuchs bei den Landschaftspflegern

Bevor die Jungen Naturwächter sich aber dem eigentlichen Thema des Tages widmen konnten, wurden natürlich zunächst die Lämmer der Schafherde bestaunt. Davon gab es eine ganze handvoll zu bestaunen. Kaum einer der Anwesenden konnte ihnen widerstehen und musste sie einfach mal streicheln. Drei der Lämmer waren Handaufzuchten, sodass sie, zur Freude der Anwesenden, auch nicht sehr scheu waren. Bei dieser Gelegenheit wurde auch das Thema Füttern und Streicheln besprochen. Denn JuNas sollten den richtigen Umgang mit Tieren kennen. Wir streicheln nicht einfach irgenwelche Tiere und füttern sie auch nicht ohne vorher den Besitzer gefragt zu haben. Unter der falsch verstandenen Tierliebe leider sehr viele Nutztiere, wenn sie zu viel oder mit falschen Futter gefüttert werden. Das kann sogar tötlich für die armen Tiere enden. Zudem ließen wir ihnen natürlich ihren Freiraum, wenn sie keine Lust mehr auf uns JuNa-Besucher hatten.

Ist das was zu Fressen?  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Der richtige Umgang mit den Tieren will auch gelernt sein, schließlich sind sie keine Kuscheltiere, sondern Lebewesen.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

JuNas auf Entdeckungstour

 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Nun gingen die Jungen Naturwächter auf Entdeckungstour. Was ist das, so viele Löcher? Überall wurden Gänge in die Erde gebuddelt und es liegen Federn herum. Wer hat sich wohl hier ein Huhn schmecken lassen? Der Fuchs! Auf der Streuobstwiese hat tatsächlich ein Fuchs seinen Bau gegraben und lebt relativ friedlich mit der Schafherde zusammen. Ausgewachsene Schafe würde er nie allein angreifen und die Mutterschafe beschützen ihren Nachwuchs stets sehr gut. Allerdings wurde uns auch erzählt, dass es schon vorkam, dass ein sehr schwaches Jungtier vom Fuchs gefangen wurde, vermutlich hätte es auch unter anderen Umständen den nächsten Tag nicht überlebt.

Hat hier etwa der Fuchs ein Huhn gefangen und vor seinem Bau gerupft?  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Schon interessant wie viele Löcher der Fuchs gräbt...  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Auch abseits der Tiere hat die Streuobstwiese viel aufzuweisen. So ist aus einem umgefallenen Baum ein neuer interessanter Lebensraum geworden den es für die JuNas zu entdecken galt. Was wir wohl alles an der Wurzel finden können und ob man wohl auch darauf herumklettern kann?

An der Wurzel entdeckten wir Sternmoos und testeten gleich mal wie weich es ist.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Neugierig wurde der umgefallene Baum untersucht und siehe da wir entdeckten Mauselöcher.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Auf einem umgefallenen Baum kann man bestimmt auch hervorragend herum klettern, was die JuNas natürlich gleich ausprobierten.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)
Obwohl der Baum umgefallen war lebte er noch weiter, wie man an den grünen Blättern erkennen kann. Eine interessante Entdeckung, denn scheinbar hat die Wurzel noch genügend Kontakt zum Boden.  (Benjamin Franke / Junge Naturwächter / BUND Chemnitz)

Vielen Dank an den NABU für die Möglichkeit die Streuobstwiese in Rabenstein einmal besichtigen zu können und die Schafe kennen lernen zu dürfen. Es war ein tolles Erlebnis für die Jungen Naturwächter der AG Chemnitzer NATUREntdecker. Wir haben viel gelernt und werden den Besuch sicherlich lange in Erinnerung behalten.

Apfelernte auf der Streuobstwiese in Draisdorf 2022

 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

Im letzten Herbst haben sich auch viele Freiwillige, darunter auch JuNa-Familien an der Apfelernte beteiligt und so einen wichtigen Beitrag geleistet. Herausgekommen sind mehrere Tonnen von Bioäpfeln, welche zu leckerem Apfelsaft verarbeitet worden sind. Auch in diesem Jahr wird es sicherlich wieder viel Obst zu ernten geben, wozu wir wieder viele freiwillige Helfer brauchen werden.

Hier findet ihr mehr Infos zu der Apfelernte im letzten Jahr. Klick

 (Benjamin Franke / Junge Naturwächter Chemnitz / BUND RG Chemnitz)

Wer seinen Apfelsaft schon aufgebraucht hat, kann gerne noch welchen in der Naturschutzstation erwerben. Auch zum Verschenken sind die bag in bags gut geeignet. Die Äpfel stammen alle von den städtischen Streuobstwiesen und sind somit biologisch und regional gereift, haben keine langen Transportwege und und sind ohne Zusatzstoffe.

Kosten für frewillige Helfer bei der Apfelernte 7€

Sonst 9€ pro bag

Erhältlich in der Naturschutzstation Adelsbergstr. 192 jeden Mittwoch von 13 - 17Uhr.